LH Niessl präsentiert Umsetzungsstand per
31.12.2004
Eisenstadt (blms) - "Das Burgenland hat den Ziel 1-Status ausgezeichnet genutzt. Wir
haben wichtige Leitprojekte wie Technologiezentren, Thermen und Wirtschaftsparks realisiert. Das war die Voraussetzung
für eine strukturelle Erneuerung. Damit gab und gibt es aber auch wichtige Impulse für die regionale
Wirtschaft, für Zulieferer, für Klein- und Mittelbetriebe. Der 7. Umsetzungsbericht zeigt, dass wir bei
der Realisierung aller Strukturfondsprogramme – von INTERREG über Leader bis hin zu Ziel 1 – sehr gut unterwegs
sind", betonte Landeshauptmann Hans Niessl im Rahmen einer Pressekonferenz mit Mag. Harald Jankovits, Leiter
der EU-Verwaltungsbehörde, und dem Marktforscher Mag. Andreas Kreutzer anlässlich der Präsentation
des aktuellen Umsetzungsberichtes der EU-Förderungen.
Von 2000 bis Ende 2004 wurden im Rahmen der Strukturfondsprogramme Ziel 1, INTERREG, Leader, EQUAL und Innovative
Maßnahmen mehr als 575 Millionen Euro an öffentlichen Geldern von Bund, Land und EU in burgenländische
Projekte investiert. Durch diese Förderungen wurden Gesamtinvestitionen im Umfang von mehr als 1,57 Milliarden
Euro ausgelöst. Das bedeutet, dass fast zwei Drittel der eingesetzten Gelder von den Projektträgern aus
der Region kommen.
Niessl dazu: "Wir haben bei der Umsetzung der Förderprogramme stets auch größten Wert darauf
gelegt, dass es zu einem Abbau regionaler Disparitäten kommt. Im Klartext heißt das, dass 60% der Strukturfondsgelder
auf die Bezirke Jennersdorf, Güssing, Oberwart und Oberpullendorf entfallen. Damit kommen 60% der Fördermittel
auf 49,2% der burgenländischen Bevölkerung".
Das bei weitem bedeutendste und finanziell umfangreichste Strukturfondsprogramm ist das Ziel 1-Programm. Für
die Ziel 1-Periode 2000 bis 2006 werden seitens der EU 283 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Davon sind
bereits fast 80% für konkrete Projekte zugeteilt worden. In der zweiten Ziel 1-Periode sind damit bis dato
insgesamt Förderungen im Ausmaß von 520 Millionen Euro gebunden. Das bedeutet Gesamtinvestitionen in
der Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Von den bisher im Rahmen der Ziel 1-Wirtschaftsförderung vergebenen
Strukturfondsmittel entfallen über 74% auf KMU.
Das Bemühen um den Abbau regionaler Disparitäten spiegelt sich gerade in der Ziel 1-Umsetzung wider.
Im Zeitraum 2000 bis Ende 2004 entfallen 5.700 Ziel 1-Projekte auf das Süd- und Mittelburgenland sowie 3.300
Projekte auf die drei nördlichen Bezirke. 50% der EU-Mittel im Bereich Ziel 1 betreffen das Mittel- und Südburgenland,
29% entfallen auf das Nordburgenland und 21% auf überregionale Projekte.
Insgesamt gesehen waren die vergangenen 10 Jahre von einer tief greifenden Modernisierung, von einer dynamischen
wirtschaftlichen Entwicklung, von einem starken Aufholprozess des Landes geprägt, der sich anhand von Zahlen,
Daten und Fakten belegen lässt. Zum Beispiel ist die Zahl der Beschäftigten im Burgenland seit 1995 um
11,2% gestiegen – im Österreichschnitt hat der Anstieg 4,3% betragen. Von 1995 bis 2002 ist die Bruttowertschöpfung
im Burgenland um 32,4% gestiegen. Damit ist das Burgenland die Nummer 1. Im Österreich-Schnitt ist die Bruttowertschöpfung
in diesem Zeitraum um 25% gestiegen. Aus einer IHS-Studie, die Ende 2004 präsentiert wurde, geht hervor, dass
die Strukturveränderung im Burgenland um knapp 30% größer ist als im Durchschnitt aller Bundesländer.
Äußerst positiv haben sich seit 1995 auch die Exporte der burgenländischen Industrie entwickelt:
1995 hat der Exportwert knapp 460 Millionen Euro betragen – 2003 lag der Exportwert bereits bei mehr als 850 Millionen
Euro. Damit sind die Exporte innerhalb von 8 Jahren um rund 85% gestiegen.
"Wir haben 10 Jahre EU-Mitgliedschaft und damit 10 Jahre Ziel 1-Status sehr gut genutzt. Wir haben sozusagen
in 90 Minuten einen Rückstand aufgeholt, müssen aber auch schauen, dass wir in der Verlängerung
zum Erfolg kommen. Deshalb werde ich mich auch weiterhin für eine attraktive Ziel 1-Nachfolgeförderung
einsetzen. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass es in allen Bereichen der Wirtschaft eine nachhaltige
Entwicklung und neue, moderne Arbeitsplätze gibt", so Niessl abschließend. |