Bohuslav, Sobotka: 1. flächendeckender Ausbauplan in Österreich
St. Pölten (nlk) - In Wien präsentierten Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Landesrat
Mag. Wolfgang Sobotka am Mittwoch (06. 04.) den Ausbauplan zur Versorgung und Pflege von unheilbar kranken
und sterbenden Patienten in Niederösterreich. Dieser erste flächendeckende Ausbauplan in Österreich
soll bis 2012 in drei Stufen umgesetzt werden.
Die Hospiz- und Palliativversorgung sei die pflegerische, medizinische, psychosoziale und spirituelle Betreuung
unheilbar kranker und sterbender Patienten, erklärte dabei Bohuslav. Aufbauend auf den Erfahrungen seit der
Einrichtung des ersten stationären Hospizes in Melk 1998, den bestehenden 25 mobilen Hospizteams und vier
Pilotprojekten in niederösterreichischen Spitälern 2002/2003 sollen nun sechs verschiedene Formen der
Betreuung angeboten werden.
Bohuslav, zuständig für mobile Hospizteams, Tageshospiz und stationäre Hospize, führte dabei
aus, die mobilen Teams erfüllten bereits einen guten Abdeckungsgrad und würden nur um ein weiteres in
NÖ Süd ergänzt. Bei den stationären Betten gebe es derzeit in Melk, Tulln und Wiener Neustadt
je sechs; dazu kämen bis 2006 sechs Betten in Mistelbach und bis 2008 sechs weitere in Horn. Im Bereich Tageshospiz
entstehen bis 2010 im Haus an der Traisen in St. Pölten sechs Betten.
Sobotka betonte, dieses Konzept sei die richtige Antwort auf alle Fragen der Euthanasie, es gehe um aktive Sterbebegleitung,
nicht um aktive oder passive Sterbehilfe. Die sechs Formen der Betreuung seien speziell auf individuelle und regionale
Situationen abgestimmt, Feinjustierungen werde es je nach demografischer Entwicklung noch geben. Für den muralen
Bereich führte Sobotka aus, die mobilen Palliativteams würden auf 2 erweitert, der palliative Konsiliardienst
von derzeit 2 auf 17 und die Palliativstationen in Krankenhäusern von derzeit 2 auf 9. Zu Waidhofen an der
Thaya und Scheibbs kämen in der ersten Stufe Amstetten, Lilienfeld und Krems, in der zweiten Hollabrunn und
Baden sowie in der dritten Mistelbach und Wiener Neustadt dazu, wodurch es insgesamt 66 Betten geben werde.
Die flächendeckende Umsetzung dieser Pflegeformen werde bis 2012 6,9 Millionen Euro kosten und eine deutliche
Qualitätsverbesserung in der Versorgung der Pflegebedürftigen bringen. Zudem würden dadurch Krankenhauskosten
verringert, so Sobotka. |