Kindergarten und Volksschule sollen in Kärnten stärker kooperieren  

erstellt am
07. 04. 05

LHStv. Strutz und LR Dörfler wollen optimale Startbedingungen für Schullaufbahn schaffen
Klagenfurt (lpd) - Optimale Startbedingungen für die Schullaufbahn der Kärntner Kinder möchte die Landespolitik schaffen. Die Regelung der Schuleingangsphase sei daher neu zu überdenken und stärker den Bedürfnissen der Schüler anzupassen, betonten Bildungsreferent LHStv. Martin Strutz und Kindergartenreferent LR Gerhard Dörfler am Mittwoch (06. 04.) im Rahmen einer Schnittstellenkonferenz mit Experten aus dem Bildungsbereich.

Der wichtigste Übergang für die Entwicklung der Bildungslaufbahn der Kinder sei jener vom Kindergarten in die Volksschule, meinte Strutz. Hier auftretende Schwierigkeiten würden sich über die gesamte Schulkarriere hinziehen. In diesem Sinne übte der Bildungsreferent Kritik an der bisher geltenden Stichtagsregelung, die nicht auf die individuellen Entwicklungsstände der Kinder Rücksicht nehme. "Derzeit entscheidet das Datum, welche Kinder in die Schule gehen müssen bzw. können", so Strutz, der sich für einen Lösungsvorschlag aussprach, der bereits im Kindergarten ansetzen müsse. So sollte das letzte Kindergartenjahr bzw. das Jahr vor der Einschulung für alle Kinder eine tatsächliche Vorbereitung auf die Schule sein. Der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule müsse fließend sein, Schwächen und Stärken der Kinder müssten erkannt werden, um darauf entsprechend reagieren zu können.

Kindergartenreferent Dörfler hob hervor, dass in diesem Zusammenhang die rechtzeitige Beteiligung der Familien bzw. Erziehungsberechtigten enorm wichtig sei. Die Stärkung der Elternkompetenzen müsse mit bestmöglichster Information über die Arbeit in den Institutionen und deren gemeinsames Vorgehen verbunden sein. Dörfler sprach sich außerdem für die Erfassung aller Kinder im spätestens fünften Lebensjahr aus, da in Kärnten derzeit ca. zehn Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen keinen Kindergarten besuchen würden. Erfasst müsse zudem die Sprachkompetenz der Kinder werden, um bei Bedarf eine individuelle Sprachförderung anbieten zu können. Ebenso verstärkt gefördert werden sollten laut dem Kindergartenreferent Kinder, die "Verhaltensauffälligkeiten" aufweisen. Für Dörfler ist es weiters wichtig, Kindergärtner und Lehrer gemeinsam fortzubilden.

Die heutige Schnittstellenkonferenz im Gebäude der Kärntner Landesregierung in Klagenfurt hatte die rasche Ausarbeitung eines Konzeptes zum Ziel, das eine verstärkte und engere Kooperation zwischen Kindergarten und Volksschule sicherstellt. Neben der amtsführenden Landesschulratspräsidentin Claudia Egger nahmen noch weitere Vertreter des Landesschulrates sowie der Landesschulabteilung daran teil.
     
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