Neue Universität soll einmalig in Europa
werden und frei zugänglich sein
Wien (bm:bwk) - Unter dem Vorsitz von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer traf sich die hochkarätig
besetzte Arbeitsgruppe „Spitzenuniversität“ zu einer weiteren Plenarsitzung. Wie bereits bei den ersten Besprechungen,
stand bei den Diskussionen das Motto: „ein realisierbares Konzept für eine „Spitzenuniversität zu entwickeln“,
im Vordergrund.
Miteinander statt Gegeneinander
Einstimmiger Tenor der Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Universitäts- und Wissenschaftsszene
sowie Ländervertretern aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark zusammensetzt, ist es, eine perfekte
Wechselwirkung mit den bestehenden Universitäten zu finden. Austausch von Personal, Austausch von Studenten
oder auch langfristige Wirkung auf die heimische Wirtschaft sind wichtige Basispunkte, damit eine entsprechende
Abstimmung mit den Universitäten gefunden werden kann. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer: „Die Kommunikation
zu den bestehenden Universitäten soll erleichtert und nicht verhindert werden“.
„Frisches Geld" für die Finanzierung
Bei der Arbeitsgruppensitzung wurden auch Kernpunkte für die nächsten Schritte einer baldigen
Realisierung der neuen Spitzenuniversität beraten. Neben der Finanzierung, für die ausschließlich
„frisches Geld“ herangezogen werden soll und die die laufenden Budgets der Unis nicht betreffen wird, standen unter
anderem auch die Positionierung, Organisation und inhaltliche Ausrichtung auf der Tagesordnung. Eine Machbarkeitsstudie
des Wissenschaftszentrums Wien beziffert die einmaligen Einrichtungskosten einer neuen Spitzenuniversität
mit 80 Millionen Euro. Die neue Universität, für die noch kein konkreter Name festgelegt wurde, wird
für junge Talente mit ausgezeichneter Qualifikation und eigenem Aufnahmevorgang zugänglich sein. Mit
einer entsprechenden Positionierung in Europa, einem attraktiven Umfeld und einer Vernetzung in den europäischen
und internationalen Wissenschaftsraum sollen die passenden Voraussetzungen für eine Leuchtturmfunktion geschaffen
werden. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer: „Die neue Universität darf keine Kopie bereits bestehender Universitäten
werden. Aufgezwungene Kooperationen sind zum Scheitern verurteilt“.
Die neue Universität soll inhaltlich mit Naturwissenschaften gestartet und später entsprechend erweitert
werden (z.B. Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften). Die Auslastung der Uni nach 10 Jahren wird von
der Arbeitsgruppe mit 25 – 30 Gruppen und 400 – 500 Forschern festgelegt.
Unter dem Vorsitz von Sektionschef Sigurd Höllinger wird die Arbeitsgruppe Anfang Juni 2005 weitere Kriterien
(eigenes Gesetz, Finanzierungsschlüssel, Standort, usw.) diskutieren und damit entsprechende Schwerpunkte
für eine baldige Gründung der neuen Spitzenuniversität setzen. |