Außenministerin trifft iranischen Amtskollegen Kharrazi zu Arbeitsgespräch
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik hat am Montag (04. 04.) ihren iranischen
Amtskollegen Kamal Kharrazi, der den iranischen Präsidenten Seyed Mohammad Khatami bei dessen Wien-Besuch
begleitet, zu einem Arbeitsgespräch getroffen.
Außenministerin Ursula Plassnik mit Irans Außenminister Kamal Kharrazi
Foto: Bernhard J. Holzner / HOPI-Media |
Plassnik betonte dabei die große Bedeutung, die Österreich den Beziehungen mit dem Iran sowohl bilateral
als auch als Mitglied der Europäischen Union beimisst. "Der Iran ist ein wichtiger Partner aufgrund seiner
geostrategischen Lage und seines großen wirtschaftlichen und politischen Potenzials", so Plassnik. Für
Österreich seien deshalb regelmäßige Kontakte auf politischer Ebene wichtig.
Österreich werde während des EU-Ratsvorsitzes im ersten Halbjahr 2006 im Rahmen der Gemeinsamen Außen-
und Sicherheitspolitik den Beziehungen mit dem Iran einen hohen Stellenwert beimessen, versicherte die Außenministerin.
Plassnik unterstrich gegenüber ihrem iranischen Amtskollegen, dass Österreich die derzeitigen Verhandlungen
der EU 3 (Frankreich, Deutschland, Großbritannien) mit dem Iran unterstütze, bei denen es vor allen
darum gehe, eine Basis des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen, um Besorgnisse der internationalen Staatengemeinschaft
über das Nuklearprogramm des Iran auszuräumen.
Die Außenministerin betonte, dass Österreich traditionell eine Politik des gezielten Dialogs mit dem
Iran verfolge, hier besonders zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus, zur Nahost-Politik aber auch zu
Fragen der Menschenrechte. Plassnik sagte, sie verfolge die Entwicklung im Menschenrechtsbereich mit großer
Aufmerksamkeit. Sie gehe davon aus, dass die demnächst anstehenden Gespräche mit EU-Experten die Voraussetzungen
für Verbesserungen in diesem Bereich schaffen werden.
"Auch ein breit angelegter Dialog", so die Außenministerin zusammenfassend, "bezieht seine
Glaubwürdigkeit aus konkreten Ergebnissen". Darüber hinaus sprach die Außenministerin mit
ihrem Amtskollegen über die Entwicklung der Lage im Irak und im Libanon.
Auch dem Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit komme zunehmend Bedeutung zu, so Plassnik. Mit einem österreichischen
Exportvolumen von 350 Mio. Euro im Jahr 2004 ist der Iran der wichtigste Markt für österreichische Produkte
im Mittleren und Nahen Osten. |