"Die ersten Schritte zur Zweiten Republik"  

erstellt am
05. 04. 05

Großer Festakt im Renner-Museum in Gloggnitz
Gloggnitz (nlk) - Am Tag, an dem vor 60 Jahren Karl Renner von Gloggnitz aus „die ersten Schritte“ zur Bildung der Zweiten Republik unternommen hatte, fand am Samstag in Gloggnitz der Festakt „Karl Renner im April 1945 - Die ersten Schritte zur Zweiten Republik“ statt. Neben Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Bundesministerin Elisabeth Gehrer nahmen seitens der NÖ Landesregierung die Landeshauptmannstellvertreter Heidemaria Onodi und Ernest Gabmann sowie die Landesräte Christa Kranzl und Emil Schabl teil. Auch Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl, SP-Vorsitzender Dr. Alfred Gusenbauer und Grünen-Bundessprecher Dr. Alexander Van der Bellen entrichteten Grußworte.

Gabmann erinnerte dabei daran, dass das Niederösterreichische Landhaus in Wien mit der Länderkonferenz die eigentliche Wiege der Zweiten Republik gewesen sei. Die Geschichte Österreichs sei die Geschichte von Menschen, die nie aufgegeben, mit Mut, Kraft und Selbstbewusstsein das neue Österreich aufgebaut und zu einem der schönsten, sichersten und reichsten Länder der Welt gemacht hätten. Das seit 1. Mai 2004 erweiterte Europa trage nicht nur zur Sicherung von Wohlstand und Frieden bei, sondern auch zur Fortschreibung der Erfolgsgeschichte für die Zukunft.

Fischer betonte, dass Karl Renner nicht nur drei Epochen des österreichischen Staatswesens erlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet habe. Er sei ein faszinierender Redner, großer Staatsmann, Staatsrechtler und Jurist gewesen. Sein schrecklicher Fehler des Jahres 1933 sei allerdings aus seiner Biografie ebenso wenig wegzuretuschieren wie die Anschlussempfehlung 1938. Die meisten seiner Entscheidungen hätten sich jedoch als staatstragend und zukunftsträchtig erwiesen.

Gehrer führte aus, die Gesellschaft brauche mehr Menschen, die bereit seien, sich mit großem Engagement einzusetzen. Aus dem Leben Karl Renners ließen sich grundsätzliche Erkenntnisse gewinnen, die neuen Herausforderungen seien aber nicht mit den Rezepten der Nachkriegszeit zu lösen. Sie werde sich dafür einsetzen, dass sich möglichst viele Schulklassen im Renner-Museum in Gloggnitz mit der Geschichte auseinander setzen.

Im Renner-Museum wurde zudem auch die von Prof. Dr. Siegfried Nasko und Prof. Gotthard Fellerer konzipierte Schau „Dr. Karl Renner - Vom Bauernsohn zum Bundespräsidenten“ eröffnet. Außerdem wurden eine Renner-Briefmarke und eine Rennermuseum-Briefmarke vorgestellt sowie ein Sonderpostamt mit Sonderpoststempel und einer Briefmarkenschau eingerichtet.
     
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