Bozen (lpa) - Mit einem Festakt am Freitag Abend wurde der Abschluss der umfangreichen Restaurierungsarbeiten
an der Kapuzinerkirche in Klausen gefeiert. Der über 300 Jahre alte Klosterkomplex erstrahlt nun wieder in
neuem Glanz. Fast zwei Jahre wurde restauriert und dafür etwa 500.000 Euro ausgegeben. Für Kulturlandesrätin
Sabina Kasslatter Mur ist die Erneuerung des ehemaligen Kapuzinerklosters ein überzeugendes Beispiel für
eine sinnvolle, lebendige Denkmalpflege.
Das Kloster der Kapuziner in Klausen geht auf eine Schenkung der spanischen Königin Maria Anna an ihren Beichtvater
und Hofkaplan Pater Gabriel Pontifeser zurück. Pater Gabriel war in Klausen geboren und erbat 1698 die Stiftung
des Klosters, welches 1699 begonnen und bereits 1701 zu Ehren des seligen Felix von Cantalice geweiht wurde.
Nachdem bis 2002 die Loretokirche restauriert worden war, begannen die Arbeiten an der Kapuzinerkirche 2003 mit
der Neueindeckung des Daches mit neuen Biberschwanzziegeln. Nach und nach wurden die Außenfassaden und das
Kircheninnere saniert. Entlang der Außenmauern wurde eine Drainage angelegt, der Kirchenvorplatz neu gepflastert,
die Fassaden gereinigt, mit Kalkmörtel ausgebessert und mit einer hellgrauen Kalktünche versehen.
Die zu 90 Prozent vom Amt für Bau- und Kunstdenkmäler aus dem staatlichen Lottofonds finanzierten Arbeiten
(485.000 Euro für die Kapuzinerkirche und 31.000 Euro für die Loretokirche) wurden von der Dachdeckerfirma
Thaka, der Maurerfirma Gläserer, vom Kirchenmaler Adolf Schrott und Restaurator Georg Gebhard durchgeführt.
Die Organisation und Restfinanzierung von 10 Prozent übernahm die Gemeinde Klausen.
Landesrätin Kasslatter Mur betont, dass Denkmalschutz seine Aufgabe nicht nur darin hat, historisch und architektonisch
wertvolle Bauten der Vergangenheit für die Nachwelt zu erhalten. "Es gilt auch, soweit möglich,
die restaurierten Mauern, einer neuen Nutzung zuzuführen und den Räumlichkeiten so frisches Leben einzuhauchen",
so die Landesrätin. Die Stadtgemeinde Klausen habe diese Herausforderung vorbildlich gelöst. Kasslatter
Mur: "Indem im ehemaligen Klostergebäude die Bibliothek und das Stadtmuseum sowie einige soziale Dienste
angesiedelt wurden, hat die Stadtverwaltung im Herzen Klausens ein kulturelles Zentrum und einen Ort der Begegnung
geschaffen. Damit hat sie gleichzeitig aber auch die Bedeutung des Kapuzinerklosters als ehemals religiöses,
soziales und kulturelles Zentrum in die Gegenwart herübergerettet."
Durch die Integration der Kirche in den Museumsparcours kann der Innenraum zu Museumszeiten besichtigt und trotzdem
sakral genutzt werden. |