Weiterer Rückgang der Konjunkturdynamik  

erstellt am
15. 04. 05

Industrievertrauen geht deutlich zurück – Konsumentenvertrauen steigt jedoch wieder leicht – Binnennachfrage bleibt aber vorerst zu schwach, 2005 bleibt hinter 2004 zurück
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) hat sich im März erneut verschlechtert und fiel von 2,1 auf 2,0. Nach dem Rückgang im Februar von 2,6 auf 2,1 setzt sich der Abwärtstrend damit fort. Während die Stimmung der Industrie angesichts der sinkenden Dynamik der Weltwirtschaft weiter verschlechtert, hat sich die Stimmung der österreichischen Konsumenten wieder leicht gebessert. "Die Stimmungsindikatoren bestätigen unsere Erwartungen über die Konjunktur in Österreich im ersten Halbjahr", meint Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA. Nach einer von der Auslandskonjunktur getragenen Erholung 2004 muss nun die Inlandskonjunktur die Dynamik übernehmen. Allerdings leidet die Inlandsnachfrage an der schwachen Realeinkommenssituation und der Enttäuschungen am Arbeitsmarkt. "Erwartungsgemäß kommt die Inlandsnachfrage nur langsam in Schwung", sagt Stefan Bruckbauer von der BA-CA.


Die Ökonomen gehen daher weiterhin davon aus, dass die wirtschaftliche Dynamik 2005 hinter jener von 2004 zurückbleiben wird. Der Konjunkturindikator vom März bestätigt diese Erwartung und auch für die Weltwirtschaft werden zunehmend die Prognosen für 2005 nach unten korrigiert.

Die Ökonomen der BA-CA gehen daher weiterhin von einem Wachstum für Österreich von 1,7 Prozent 2005 aus. "Die Entwicklung des Ölpreises sehen sie wir als Belastung, die jedoch auf dem derzeitigen Niveau in unserer Prognose bereits inkludiert war", meint Kager.

Von einer Rezession in Europa oder Österreich geht die BA-CA nicht aus, vielmehr erwartet sie gegen Ende des Jahres wieder eine Beschleunigung der Konjunktur durch erste Erfolge der deutschen Reformen. "Vor dem Hintergrund der sich abschwächenden US-Wirtschaft muss Europa an Dynamik 2006 zunehmen, ansonsten droht ein frühzeitiges Ende des Aufschwunges", warnt Bruckbauer. Die österreichische Binnennachfrage kann auf Dauer einem rezessiven Umfeld nicht widerstehen.

     
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