LR Dr. Rezar forciert "Integrative Berufsausbildung"
Eisenstadt (blms) - Die Arbeitsmarktlage für Jugendliche verschärft sich Zusehens. Nur
mehr die "besten" Bewerber bekommen eine Anstellung. Jene Jugendlichen, die diesen Anforderungen nicht
mehr gewachsen sind, haben ohne zusätzliche Unterstützung am Arbeitsmarkt keine Chance. "Durch die
integrative Berufausbildung wurde für diese Gruppe von Jugendlichen eine Ausbildungsmöglichkeit geschaffen,
die ihnen berufliche Perspektiven ermöglicht. Die Firma "ISS Facility Services" und der Verein "Rettet
das Kind" zeigen vor, wie es gehen kann", erklärte Soziallandesrat Dr. Peter Rezar im Rahmen am
Donnerstag (14. 04.) einer Pressekonferenz im südburgenländischen Neudauberg.
Diese Kooperation zwischen "ISS Facility Services" und "Rettet das Kind Burgenland" läuft
bereits seit einigen Jahren. In diesem gemeinsamen Projekt werden sozial benachteiligte und/oder lernbehinderte
Jugendliche ins Arbeitsleben integriert. Mit Birgit Horvath, einer der derzeit vier Jugendlichen, die unter der
Anleitung von Servicemanagerin Manuela Zwickl von "ISS Facility Services", ihre Ausbildung machen, ging
man nun noch einen Schritt weiter.
Die Achtzehnjährige absolviert seit 1. November 2004 eine so genannte Teilqualifizierung. Das bedeutet, dass
in Zusammenarbeit mit der Berufsausbildungsassistenz von Rettet das Kind, das Berufsbild individuell auf die Einzelperson
zugeschnitten wird. Sämtliche Lehrinhalte werden auf die Eignung des Absolventen abgestimmt, wobei es gewisse
Fixpunkte, wie zum Beispiel das Erlernen von Umweltbestimmungen, gibt. Die Dauer der Ausbildung entspricht der
Lehrzeit zum Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger und beträgt zweieinhalb Jahre. Birgit Horvath wird,
ebenso wie alle Lehrlinge von "ISS Facility Services" die Berufsschule absolvieren. Lediglich Prüfungsmodus
und Prüfungsinhalt werden sich wesentlich von dem einer Lehrabschlussprüfung unterscheiden. Die weitere
praktische Ausbildung erhält sie direkt an ihrem Arbeitsplatz im Hotel "Das Gogers", beziehungsweise
im "Golf- und Thermenressort Stegersbach". Nach erfolgreichem Abschluss wird Birgit Horvath dann ein
Zertifikat in Händen halten.
"Mir liegen diese jungen Leute ganz besonders am Herzen", sagte Manuela Zwickl: "Ich kenne auch
die Familien und weiß, unter welch schwierigen Bedingungen diese Mädchen und Burschen aufgewachsen sind.
Sie hätten ohne diesem Projekt wahrscheinlich keine Chance auf einen Arbeitsplatz." Silvia Kollmann,
Berufsausbildungsassistenz von Rettet das Kind, betreut Birgit und besucht sie in regelmäßigen Abständen
an ihrem Arbeitsplatz. Aber auch von Seiten "ISS Facility Services" wird das Projekt professionell betreut.
Seit 1995 ist "Rettet das Kind" auch auf dem Gebiet der beruflichen Integration im Burgenland tätig.
Begonnen wurde mit dem Bereich Arbeitsassistenz, der später um die Bereiche Arbeitsassistenz für Jugendliche,
Jobcoaching und zuletzt Berufsausbildungsassistenz erweitert wurde. Alle Sparten haben zum Inhalt, Menschen mit
Behinderungen in den Regelarbeitsmarkt zu integrieren bzw. deren Arbeitsplatz zu sichern. Das Projekt Arbeitsassistenz
wird vom AMS Burgenland, dem Land Burgenland und dem Bundessozialamt, Landesstelle Burgenland, aus nationalen Mitteln
und Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Projekte Arbeitsassistenz Jugendliche, Jobcoaching
und Berufsausbildungsassistenz werden aus der so genannten "Behindertenmilliarde" finanziert.
"Sparmaßnahmen sind in diesem Bereich absolut kontraproduktiv. Wir stellen uns der Verantwortung und
wollen die bereits bestehenden Angebote verbessern und den Prozentsatz der Vermittlungsquote damit nachhaltig erhöhen,
sodass wirklich alle jungen BurgenländerInnen die Chance auf einen Arbeitsplatz erhalten", erklärte
Sozialreferent Dr. Peter Rezar abschließend. |