LTP Halder: "Föderalismus ist ein klares Zukunftsrezept"
Bregenz (vlk) - "Wir brauchen einen kooperativen Bundesstaat", bekräftigte Landtagspräsident
Gebhard Halder in der Debatte des Vorarlberger Landtages zum Föderalismusbericht am Mittwoch (13. 04.).
Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern funktioniere dort gut, wo sich Bund und Länder als gleichberechtigte
Partner gegenüber stünden, wie etwa im Bereich der Gesundheitsreform.
"In ganz Europa wird der Föderalismus als Zukunftsrezept entdeckt. In anderen Staaten der Europäischen
Union denkt man über eine viel stärkere Föderalisierung nach. Bei uns wird die Sinnhaftigkeit der
Länder in Frage gestellt, obwohl es beispielsweise mit Malta einen Mitgliedstaat der Europäischen Union
gibt, der kleiner als Vorarlberg ist", so LTP Halder.
Es gäbe zahlreiche Organisationen, wie etwa im Bereich der Umwelt oder im Sozialbereich, vor allem aber die
Tierschutzorganisationen, die laut nach einer Vereinheitlichung der Normen rufen, damit einer verstärkten
Zentralisierung das Wort redeten. Dabei würde gerne übersehen, dass bei einer Vereinheitlichung auf höchstem
Niveau diese Standards nicht im gesamten Bundesgebiet garantiert werden könnten. So hätte Vorarlberg
etwa den hohen Standard in der Holzbauarchitektur niemals halten können, wäre die Kompetenz an den Bund
übertragen worden. "Bei jeder Harmonisierung des Baurechtes haben wir ein wirkliches Mitspracherecht
und sind in der Lage, bedürfnisorientiert gestaltend einzugreifen", so Halder.
Eine stärkere dezentrale Organisation werde auch immer mehr von Wirtschaftsexperten den Unternehmen empfohlen.
"Im Umkehrschluss kann daher ein mehr an Föderalismus auch der Politik nur Vorteile bringen. Ich schlage
daher vor, die Verfassungsreform in Teilschritten anzugehen und jene Dinge zu verwirklichen, wo – wie etwa bei
den Landesverwaltungsgerichten – ein Konsens absehbar ist", so der Landtagspräsident. |