Industrie zum Abschlussbericht der Zukunftskommission: Hervorragende
Arbeit, nun Umsetzung mit nachprüfbarem Zeitplan erforderlich
Wien (pdi) - Die Industriellenvereinigung (IV) begrüßt den am Mittwoch (13. 04.) vorgelegten
Abschlussbericht der Zukunftskommission. "Nun liegt ein umfassendes, in sich weitgehend stimmiges Gesamtmaß-
nahmenkonzept mit klaren Zielvorgaben und Qualitätsindikatoren vor, die einen Rahmen für schulpolitische
Reformen in den nächsten Jahren vorgeben," beurteilt Mag. Markus Beyrer, Generalsekretär der IV,
das Ergebnis. Laut Industrie müsse dieser Bericht als Startschuss für die längst notwendige Umsetzung
bildungspolitischer Maßnahmen gesehen werden.
Der IV-Generalsekretär unterstrich anlässlich der Beurteilung des Abschlussberichts der Zukunftskommission,
dass für den Erfolg der "Schule.Neu." weniger die Frage der Schulorganisation, als vielmehr der
Inhalt der Reformen und die Umsetzung der zentralen - aus den internationalen Benchmarks ableitbaren - Erfolgsfaktoren
Schulautonomie und Qualitätssicherung durch externe Evaluierung entscheidend seien. Man dürfe nicht das
Kinde mit dem Bade ausschütten - die Industrie sei sich der Vorteile eines differenzierten Schulsystems und
insbesondere der, auch aus der PISA-Studie ableitbaren, hohen Standards der österreichischen AHS und BHS voll
bewusst.
In der Maßnahmenliste des Abschlussberichtes werden die Verbesserung von Schule und Unterricht, Ergebnisorientierung
und Qualitätssicherung, innere Schulorganisation und Autonomie, Professionalisierung und Stärkung des
Lehrberufes sowie Unterstützungssysteme und Bildungsforschung auf höchstem Niveau als Schalthebel für
eine nachhaltige Schulentwicklung angeführt. Die Ergebnisse der Zukunftskommission, die vor zwei Jahren von
Bildungsministerin Gehrer eingesetzt wurde, decken sich weitgehend mit den Forderungen der IV, die zuletzt durch
die Publikation SCHULE.NEU.2012 in den Reformdialog der Bundesregierung eingebracht wurden.
"Es ist sehr erfreulich und notwendig, dass dieser Bericht die Verbesserung des Unterrichts, die Sicherung
der Ausbildungsqualität sowie die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer ins Zentrum rückt. Diese Reformvorschläge
sollten auch helfen, die durch die Pisa-Studie losgetretene Diskussion über das österreichische Schulsystem
in Zukunft auf einer sachlichen Ebene weiter zu führen," so Beyrer. Die von der Zukunftskommission vorgeschlagene
Vorgehensweise baut auf den aktuellen schulischen Gegebenheiten auf und ermöglicht gleichzeitig die notwendige
kontinuierliche und qualitative Weiterentwicklung der Schule. Nur damit können für Schülerinnen
und Schüler, Schulen, Gesellschaft und Industrie verlässliche schulische Rahmenbedingungen sichergestellt
werden.
Die IV begrüßt auch die Vorschläge zur informations- und kompetenzorientierten Auswahl bei der
Lehrerausbildung, eine Autonomie der Schulen bei der Personalauswahl, neue Karrieremöglichkeiten - wie beispielsweise
im mittleren Schulmanagement - und eine leistungsorientierte Entlohnung. Diese Maßnahmen können dazu
beitragen, die Qualifiziertesten für den Lehrerberuf zu gewinnen und das Image des Lehrberufes zu verbessern.
Der Abschlussbericht belegt zudem, dass mit zahlreichen, durch das Bm:bwk bereits gesetzten Maßnahmen, wie
der Leadership Academy, der Leseförderung, der Einführung von Bildungsstandards oder Schwerpunktaktivitäten
im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften ("IMST"), richtige Schritte gesetzt wurden.
"Nun geht es darum, den vorliegenden Reformleitfaden in konkrete kurz, mittel- und langfristige Maßnahmen
zu gießen und professionell umzusetzen. Eine von Bildungsministerin Gehrer einzusetzende Steuerungsgruppe
von Experten und Praktikern sollte die Detailausarbeitung und das Monitoring der Umsetzung sichern," fordert
Beyrer. |