Arbeitsgespräch mit kroatischen Staatssekretären: Kooperation bei der Errichtung eines
Schifffahrtsinformationssystems nach Vorbild Österreichs
Wien (svt) - "Die Bundesregierung wird die Bemühungen Kroatiens nach Einrichtung von satellitengesteuerten
River-Information Services, nach Vorbild des in Österreich entwickelten und bereits erfolgreich eingeführten
DoRIS-Systems massiv unterstützen", erklärte Verkehrsstaats- sekretär Mag. Helmut Kukacka im
Rahmen seines Treffens mit den kroatischen Verkehrsstaats- sekretären Branko Bacic und Drazen Breglec in Wien.
Kroatien sei ein wichtiger Partner für die Entwicklung der Wasserstraße Donau, eine stärkere Kooperation
bei der Errichtung eines Schifffahrtsinformationssystems auf den Wasserstraßen Kroatiens im Rahmen der geplanten
EU-Richtlinie sei von beiderseitigem Interesse. Maßnahmen auf der Österreichischen Donau alleine seien
zur Attraktivierung der Binnenschifffahrt insgesamt nicht ausreichend genug, erst durch Kooperationen mit anderen
Donauländern könne das Potential der Binnenschifffahrt auf der Donau voll ausgeschöpft werden, betonte
Kukacka.
Besonders vertieft werde in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen der via donau und dem Entwicklungszentrum für
die Donauschifffahrt Kroatiens (CRUP). Die Zusammenarbeit habe bereits in der Vergangenheit zu einer Reihe von
konkreten Projekten auf EU-Ebene geführt. Derzeit würden BMVIT und via donau gemeinsam mit dem Niederländischen
Verkehrsministerium im Auftrag der EU einen Masterplan für die Implementierung von River-Information-Services
Programm erstellen. In diesem Zusammenhang wurde vereinbart, dass die via-donau CRUP in die Erstellung der kroatischen
RIS-Projekte einbinden werde, damit eine EU-Förderung für den EU-Beitrittswerber-Kroatien in Brüssel
ermöglicht werden kann. Diskutiert wurde auch die Möglichkeit einer Minderheitsbeteiligung der via donau
bei dem voraussichtlichen kroatischen RIS-Betreiber CRUP, um eine harmonisierte Entwicklung dieses Systems sicherzustellen.
Eine Stärkung der Zusammenarbeit der Wasserstraßenverwaltung im Bereich Planung, Messwesen und Datenhaltung
wurde darüber hinaus ebenso vereinbart, wie eine Kooperation bei der Entwicklung eines Güterschiff-Liniendienstes
auf der Donau zwischen den österreichischen und kroatischen Häfen, insbesondere für Container, Trailer
und Wechselaufbauten. Österreich werde Kroatien jedenfalls bei der Entwicklung eines nationalen Schiffsabfallwirtschaftsplanes
zur Verbesserung der Umweltbilanz der Schifffahrt ebenso unterstützen, wie bei der Modernisierung der Wasserstraßenverwaltung,
bekräftigte Kukacka.
Österreich verfolge eine aktive Schifffahrtspolitik um die künftigen Verkehrszuwächse im Donaukorridor
umweltfreundlich und sozial verträglich bewältigen zu können. "Die Bundesregierung hat umfassende
Maßnahmen zur Verbesserung der infrastrukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Donauschifffahrt
veranlasst, wie die Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse und den der Ausbau der Häfen, und sucht dabei
die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit", erklärte Kukacka. Die Bundesregierung wird daher gerade
die EU-Präsidentschaft Österreichs nutzen, um die Förderung der Binnenschifffahrt in der europäischen
Verkehrspolitik noch stärker als bisher zu verankern. "Am 15. Februar 2006 werde dazu eine "High-Level-Group"
zum Thema Europäische Binnenschifffahrt in der Hofburg, unter Einbeziehung der politischen Ebene der EU -
und Donauanrainerstaaten abgehalten", schloss Kukacka. |