Würzburg (idw) - Mit einem hoch dotierten Forschungsstipendium im Gepäck sind Alexander Maaß
und Sebastian Maier vom Deutschen Kardiologen-Kongress aus Mannheim zurückgekommen. Dort wurden die beiden
Mediziner vom Herz- Kreislaufzentrum der Uni Würzburg für ihre Arbeit über eine erbliche Herzkrankheit
ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 50.000 Euro treiben sie ihre Forschungen nun weiter voran.
Maaß (36) und Maier (35) befassen sich mit der so genannten hypertrophischen Kardiomyopathie. Bei diesem
Leiden ist das Herz verdickt und vergrößert. Viele der Betroffenen merken keinerlei Symptome, aber bisweilen
kommt es zu Herzrhythmusstörungen, in Extremfällen zum plötzlichen Herztod. Letzterer trifft insbesondere
Leistungssportler. "Das sind dann diese Fälle, bei denen ein Fußballspieler auf dem Platz unvermittelt
tot zusammenbricht", erklärt Maier.
Die beiden Mediziner wollen wissen, wie diese Art des plötzlichen Herztodes genau zu Stande kommt. Als Auszeichnung
und zur weiteren Forcierung ihrer Forschung ist das "Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Forschungsstipendium"
gedacht, das ihnen auf der 71. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung
verliehen wurde.
Das Preisgeld verwenden Maaß und Maier für ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsprojekt. Dabei wollen
sie die Entstehung von Herzrhythmusstörungen bei der hypertrophischen Kardiomyopathie detailliert ergründen.
Mit diesem Projekt wollen die beiden Ärzte einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung
leisten. Am Würzburger Uniklinikum werden zurzeit rund 50 Patienten, die an dieser erblichen Herzkrankheit
leiden, mitsamt ihrer Familien betreut.
Alexander Maaß ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der molekularen und biochemischen Erforschung
der hypertrophischen Kardiomyopathie. Er studierte Medizin in Bonn und New York City. Die Ausbildung zum Internisten
und Kardiologen begann er 1995 an der Medizinischen Klinik der Uni Würzburg. Seine klinische Tätigkeit
ergänzte er durch einen fast dreijährigen Forschungsaufenthalt an der University of Colorado.
Sebastian Maier ist Fachmann für klinische und experimentelle Rhythmologie und Elektrophysiologie. Das Medizinstudium
absolvierte er in Würzburg und San Francisco. Seine klinische Tätigkeit begann ebenfalls an der Würzburger
Medizinischen Klinik, und auch er unterbrach seine klinische Ausbildung für einen Auslandsaufenthalt, der
ihn für zweieinhalb Jahre an die University of Washington in Seattle führte.
Zum ersten Mal begegnet sind sich die zwei Mediziner an der Medizinischen Uniklinik in Würzburg. Hier nahm
die Kooperation der beiden ihren Anfang. Ihre gemeinsame Würzburger Arbeitsgruppe wird derzeit von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) und vom Bundesforschungsministerium finanziell gefördert. |