Ein Donaukraftwerk für unsere Kühlschränke!  

erstellt am
13. 04. 05

WWF: Österreich im EU-Vergleich unter den Stromverschwendern
Wien (wwf) - Im Vergleich mit den EU 15 nahm der Stromverbrauch in Österreich von 1990 bis 2000 deutlich stärker zu als im EU-Durchschnitt. Österreich liegt mit einem Plus von 23 Prozent deutlich vor den Nachbarländern Deutschland, Italien und Schweiz sowie den skandinavischen Ländern oder Großbritannien. Am meisten Strom wurde im Jahr 2000 für Heizen und Warmwasser benötigt, gefolgt von Licht, Tiefkühltruhen und vom Kochen. „Zwischen 2000 und 2003 sind noch einmal 6 Prozent Mehrverbrauch an Strom hinzugekommen. Um weitere Schäden an der Natur durch neue Kraftwerke zu verhindern, muss dieser ungebrochene Anstieg im Stromverbrauch gestoppt werden“, appelliert Markus Niedermair, Klima- und Energieexperte des WWF.

Im Durchschnitt der EU-15 nahm der Stromverbrauch im vorigen Jahrzehnt um 18 Prozent zu. Mit einem Zuwachs an 23 Prozent liegt Österreich im oberen Verschwenderdrittel. Neueste Verbrauchszahlen von 2003 belegen: Tendenz steigend. Bereits jetzt entsteht damit pro Kopf und Jahr ein Ausstoß an Treibhausgasen von rund 670 Kilogramm, was vor allem den anhaltenden Klimawandel strapaziert. Im Vergleich mit den anderen EU-Staaten ist dies eher wenig. Doch mit dem wachsenden Stromverbrauch werden sich zwangsläufig auf längere Sicht die Stromproduktionsquellen ändern. „Der Trend hin zu Strom aus Kohlekraftwerken wird andauern und die Treibhausgasemissionen aus der Stromproduktion weiter in die Höhe schnellen“, warnt Niedermair.

Strom - ein kostspieliges Gut! In Summe verbrauchen Österreichs Haushalte circa 15.000 Gigawattstunden Strom. Das entspricht einer Fördermenge von 15 Donaukraftwerken in Größe des Kraftwerks Freudenau. Für den benötigten Strom geben Herr und Frau Österreicher mehr als zwei Milliarden Euro aus. Tiefkühltruhen und Kühlschränke im Haushaltsbereich nehmen im Gesamtstromverbrauch einen Anteil von 19 Prozent ein. Das entspricht der produzierten Strommenge ungefähr drei Donaukraftwerken. 427,5 Millionen Euro werden für die Kühlung in Haushalten ausgegeben. „Energiesparende Geräte verbrauchen ein Drittel bis die Hälfte weniger Strom als herkömmliche Geräte. Würden die ÖsterreicherInnen vermehrt energiesparende Geräte verwenden, könnte schon bald weit mehr die Strommenge eines Donaukraftwerkes eingespart werden,“ meint Niedermair abschließend.
     
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