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Numerus-Clausus-Flüchtlingen aus Deutschland? |
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erstellt am
12. 04. 05
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Broukal:
"Und was sagt der Zgonc?"
Schüssel und Gehrer wie Kaninchen vor der Schlange
Wien (sk) - "Und was sagt der Zgonc?" Mit diesen Worten ruft SPÖ-Wissenschaftssprecher
Josef Broukal Kanzler Schüssel auf, zum drohenden Ansturm von mindestens 60.000 Numerus-Clausus-Flüchtlingen
aus Deutschland Stellung zu nehmen. "Wir haben von Schüssel noch nichts zu diesem Thema vernommen. Ist
der freie Hochschulzugang für den Kanzler auch ein Micky Maus-Thema?", so Broukal am Montag (11. 04.)
gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.
Es sei schön langsam peinlich, dass der Sektionschef des Bildungsministeriums aus fachlicher Sicht sehr korrekt
auf die Gefahr der Einschränkung des freien Hochschulzugangs hinweist, von Schüssel und Gehrer aber jegliche
politische Aussage dazu fehlt. "Der Kanzler und die Ministerin sitzen angesichts des EuGH-Urteils wie das
Kaninchen vor der Schlange."
Der SPÖ-Wissenschaftssprecher fordert Schüssel auf, endlich bei der EU endlich tätig zu werden.
Es darf nicht sein, dass ein kleines Land nur aufgrund der Gleichsprachigkeit Zehntausende Numerus-Clausus-Flüchtlinge
vom Nachbarn aufnehmen muss bzw. gezwungen wird, den freien Hochschulzugang einzuschränken. "Was macht
der Zgonc? Schweig nicht, tu", so Broukal abschließend. |
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Brinek: Panikmache Broukals ist als unseriös zurückzuweisen
EU-Entscheidung gegen freien Hochschulzugang ist noch nicht gefallen
Wien (övp-pk) - "Es ist wieder einmal typisch für SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef
Broukal, dass er wider besseres Wissen Panik erzeugt und so tut, als stünden die von ihm so genannten "Numerus
Clausus-Flüchtlinge" schon vor Österreichs Tür", sagte ÖVP-Wissenschafts- sprecherin
Dr. Gertrude Brinek am Montag (11. 04.).
"Hätte sich Broukal im Vorfeld seiner Aussendung einmal eingehender informiert, so wüsste er, dass
Österreich längst einen Wideraufnahmeantrag des diesbezüglichen Verfahrens eingebracht hat",
so Brinek. Solange die Rechtssprechung aus Luxemburg noch nicht erfolgt sei, sei Broukals Panikmache jedenfalls
als unseriös zurückzuweisen, so Brinek abschließend. |
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Grünewald: Debatte um Zugangsbeschränkungen oberflächlich
Rechnungshof und Rektoren schonen für Uni-Misere verantwortliche Regierung
Wien (grüne) - "Die Vorschläge einzelner Rektoren und des Rechnungshofes zur
'Studienplatzbewirtschaftung' durch Reduktion von Studienplätzen und Einbau von Eingangshürden sind Reaktionen
auf die triste Budgetsituation und den Ressourcenmangel österreichischer Universitäten und lassen bildungs-
wie hochschulpolitische Aspekte außer Acht" kritisiert Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der
Grünen.
"Vor kurzem noch verkündete die Bundesregierung vollmundig, die AkademikerInnenrate verdoppeln zu wollen.
Der Hausverstand sollte genügen zu erkennen, dass Studiengebühren, Zulassungsbeschränkungen und
Reduktion von Studienrichtungen die gewünschten Steigerungsraten von AbsolventInnen nicht garantieren werden",
so Grünewald. Faktum sei vielmehr:
Die Einführung der Studiengebühren führte zu einem Rückgang der Studierendenzahlen um 20 %.
Erst 2004 wurde die Zahl der Studierenden von 2001 wieder knapp erreicht. Die AkademikerInnenquote liegt in Österreich
mit 14% deutlich unter dem OECD Schnitt von 23%. Auch die Hochschulzugangquote (Einstiegsrate in den tertiären
Bildungssektor) liegt in Österreich mit 31% wesentlich unter dem OECD-Schnitt von 51 %.
Nachdem sich die Zahl der Studierenden in den letzen 40 Jahren vervierfachte, die Anzahl der HochschullehrerInnen
jedoch nur um den Faktor 1,9 stieg, hat sich das Betreuungsverhältnis (Studierende/Lehrende) und damit wohl
auch die Qualität des Unterrichtes verschlechtert. Betrachtet man noch die Zahl aktiver ForscherInnen pro
1000 Erwerbstätige ist unschwer erkennbar, dass an Österreichs Universitäten akuter Nachholbedarf
existiert.
Stagnierende und unter dem OECD-Schnitt liegende öffentliche Aufwendungen für Universitäten erschweren
nicht nur die internationale Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Qualitätssicherung an unseren Universitäten.
"Das sollten Rektoren, Universitätsräte und Rechnungshof auch einmal formulieren und dabei auf die
Diskrepanz von politischen Versprechungen und der Alltagsrealität hinweisen" fordert Grünewald.
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