52 Mio. Euro-Vorzeigeprojekt für Lebensqualität in Wien versorgt 60.000 Haushalte mit
sauberster Energie
Wien (rk) - "Wien setzt mit dem Waldbiomassekraftwerk Simmering erneut einen Meilenstein in
Umweltfragen und trägt somit zur Sicherung der Führungsposition als europäische Umwelt- musterstadt
bei. Das größte Biomassekraftwerk Österreichs wird ab Mitte nächsten Jahres 45.000 Haushalte
mit Strom und 12.000 Haushalte mit Wärme versorgen. Zusätzlich können jährlich 144.000 Tonnen
CO2 pro Jahr eingespart werden. Das Investvolumen für diesen richtungsweisenden Bau beträgt 52 Millionen
Euro. Bei der Errichtung sind bis zu 300 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Durch den Betrieb des Kraftwerkes
werden bis zu 200 Arbeitsplätze - über Waldarbeiter, Techniker bis hin zu Jobs bei den Lieferanten -
gesichert", so Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder. Der Spatenstich für den Bau erfolgte
am Montag (11. 04.) durch Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Bundesminister Dipl.-Ing. Josef Pröll,
Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder, Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima, Simmerings Bezirksvorsteherin Renate
Angerer, GR Mag. Christoph Chorherr, Dr. Georg Erlacher von den Bundesforsten, Dr. Felix Joklik und Dr. Michael
Obentraut von den Wiener Stadtwerken.
WIEN ENERGIE ist einer der umweltfreundlichsten Energieproduzenten Europas
Für Rieder macht der Einsatz modernster Kraftwerks- und Umwelttechnik WIEN ENERGIE zu einem der umweltfreundlichsten
Energieversorger Europas. Besonders im liberalisierten Energiemarkt habe dies einen besonders hohen Stellenwert.
Die Entscheidung für die Errichtung eines Biomassekraftwerks für Wien sei die Fortsetzung dieser umfassenden,
ökologischen Energiepolitik in unserer Stadt, so Rieder.
Sima: Wien Vorreiter bei Klimaschutzprogramm
Das Biomassekraftwerk in Wien-Simmering ist ein weiterer entscheidender Schritt zur Erfüllung des ambitionierten
Ziels, das sich die Stadt Wien 1999 mit dem KliP (Klimaschutzprogramm Wien) gesetzt hat. Bis 2010 sollen die CO2-Emissionen
um 14 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. "Die bisherige Entwicklung ist äußerst erfreulich,
durch eine Vielzahl von KliP-Maßnahmen können jährlich CO2-Emissionen von zwei Millionen Tonnen
vermieden werden. Die erreichte Reduktion von 3 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2002 ist im Österreich-Vergleich
einmalig, die Emissionen stiegen nämlich landesweit im Vergleichszeitraum um fast 17 Prozent. Das neue Biomassekraftwerk
spart jährlich weitere 144.000 CO2 ein und ist damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz", so Ulli
Sima. "Durch den Einsatz modernster Verbrennungs- und Filtertechnik unterschreitet die Anlage die geltenden
Grenzwerte für die Emission von Staub und Stickoxiden bei weitem. Das neue Biomassekraftwerk ist damit ein
echtes Vorzeigeprojekt für den Umweltschutz in Wien."
Mitte 2006 wird auf dem Gelände des Kraftwerks Simmering ein mit Biomasse befeuerter Kraftwerksblock in Betrieb
gehen. Die geplante Leistung wird bei rund 62 MW liegen. Um die ökologischen Vorteile des Biomassekraftwerks
zu steigern, wurden bei der Dimensionierung höchste Technologiestandards berücksichtigt. Bei der Verbrennung
von Biomasse als CO2 neutraler Energieträger fallen nur so viele CO² - Emissionen an, wie während
des Wachstums von der Pflanze aus der Luft aufgenommen wurden. Biomasse bietet sich daher als Brennstoff für
die Erzeugung von Strom und Wärme in städtischen Ballungsräumen.
Pro Jahr werden bis zu 200.000 Tonnen Waldhackgut und Rinde verbrannt. Die Brennstoffversorgung ist durch einen
langjährigen Liefervertrag mit Österreichs größtem Waldbesitzer und Rohholzlieferant - der
Österreichischen Bundesforste AG - abgesichert. Mit dem neuen Waldbiomassekraftwerk leistet Wien Energie einen
wesentlichen Anteil zur Erreichung des Ökostromziels in Österreich. Bis 2008 sollen vier Prozent des
Stroms aus neuen erneuerbaren Energiequellen und 9 Prozent des Stroms aus Kleinwasserkraft erzeugt werden.
Energie-Ressource Wald
Österreich gehört mit seinen 3,97 Millionen Hektar Wald, das sind rund 47 % der gesamten Landesfläche,
zu den waldreichsten Ländern Europas. Wobei lediglich rund 60 % des jährlichen Holzzuwachses wirtschaftlich
genutzt werden. Für die Wien Energie sind daher die Österreichischen Bundesforste logischer Partner für
die gemeinsame Verwirklichung eines umweltschonenden Kraftwerksprojektes in Österreichs größtem
städtischen Ballungsraum. Als Mitgesellschafter der Wien Energie Bundesforste Biomasse Kraftwerk GmbH kann
die Lieferung des wertvollen Naturbrennstoffes für das Kraftwerk sichergestellt werden. Mit dieser richtungsweisenden
Kooperation wird überdies sichergestellt, dass ausschließlich naturbelassene Waldbiomasse aus der Durchforstung,
Asthölzer sowie Holz aus Pflegeeingriffen, zum Einsatz kommt.
Zur Bewältigung der logistischen Herausforderung bei der Bearbeitung und Anlieferung der Biomasse ist der
Wiener Hafen eingebunden. Auf einem Grundstück am Alberner Hafen richten die Österreichischen Bundesforste
einen verkehrstechnisch optimal gelegenen Hackplatz zur Aufbereitung der angelieferten Holzmengen ein. Zu diesem
können die notwendigen Brennstoffmengen zur Bearbeitung über den Wasserweg, als auch per Bahn und LKW
angeliefert und von dort per Bahn und LKW nach einem im Kraftwerksgenehmigungsverfahren positiv beurteilten Infrastrukturkonzept
umweltschonend weiter transportiert werden.
Schwerpunkte 2005: Solaroffensive, Biomassekraftwerk, Wasserkraft, Windenergie und Versorgungssicherheit
Vor dem Hintergrund der liberalisierten Energiemärkte hat eine verantwortungsbewusste und vernünftige
Energiepolitik, wie sie die Stadt Wien betreibt, einen besonders hohen Stellenwert. Im Mittelpunkt stehen die Gewährleistung
der Versorgungssicherheit, die Bereitstellung ausreichender Erzeugungskapazitäten, der sparsame Umgang mit
der Energie auf der Erzeugerseite genauso wie auf der Verbraucherseite, und die Schonung von Umwelt und Ressourcen
sowie kalkulierbare und faire Preise für die Kunden.
Die Stadt Wien forciert mit dem neuen Biomassekraftwerk in Simmering oder dem Kleinwasserkraftwerk Nussdorf besonders
umweltfreundliche Kraftwerke. Schon mit dem Kraftwerk Donaustadt, das im Jahr 2001 eröffnet wurde, hat die
Wien Energie einen Meilenstein in Sachen effizienter und umweltfreundlicher Energieerzeugung gesetzt. Das hochmoderne
Gas- und Dampfturbinenkraftwerk gilt als eines der effizientesten in Europa mit einem Gesamtwirkungsgrad von 85
Prozent. Wien Energie beteiligt sich auch am Bau von Windkraftwerken. Aktuelles Beispiel dafür ist der in
Bau befindliche Windpark Unterlaa. |