LH Pröll: Zeigt den schwierigen Weg in die Freiheit
Wien (nlk) - Nach intensiven Vorbereitungen ist es in wenigen Tagen nun so weit: Auf Schloss Schallaburg
wird am Freitag (15. 04.) die große Staatsvertrags-Ausstellung „Österreich ist frei!“ eröffnet.
„Wir wollen mit dieser Ausstellung vor allem die Zeit nach 1945 und den schwierigen Weg in die endgültige
Freiheit zeigen“, meinte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Sonntag (10. 04.) in der Radiosendung „Forum
NÖ“. Niederösterreich hatte dabei eine Schlüsselrolle inne: „Schließlich waren es unter anderem
Persönlichkeiten wie Leopold Figl und Julius Raab, die den Weg in die Freiheit ermöglicht haben“, so
der Landeshauptmann. „Gleichzeitig wollen wir mit dieser Ausstellung die Leistungen der Aufbaugeneration würdigen.“
Bei dieser Ausstellung werden unter anderem noch nie gezeigte Dokumente aus russischen Archiven zu sehen sein.
Besonders stolz ist der Landeshauptmann auch darauf, dass auf der Schallaburg das Original des Österreichischen
Staatsvertrages gezeigt wird. Es handelt sich dabei um jenes Dokument, das Leopold Figl am 15. Mai 1955 der österreichischen
Bevölkerung vom Balkon des Belvedere gezeigt hat.
Dazu wurde die Bevölkerung auf breiter Ebene eingebunden: Im Zuge einer österreichweiten Sammelaktion
wurden mehr als 7.000 persönliche Erinnerungsstücke abgegeben, rund 1.000 Leihgaben werden bei der Ausstellung
zu sehen sein. „Darunter befindet sich eine Vielzahl einzigartiger Stücke, die auch für die wissenschaftliche
Forschung von unschätzbarem Wert sind“, zeigte sich Pröll von der großartigen Unterstützung
beeindruckt.
Liane Wetchy, eine gebürtige Niederösterreicherin, die heute in Wien lebt, stellte beispielsweise ihre
rot-weiß-rote Erinnerungskerze zur Verfügung, die sie „aus Freude über die neue Freiheit Österreichs,
als Andenken an diesen denkwürdigen Tag und als Botschaft für die Nachkommen“ am 15. Mai 1955 vor dem
Belvedere gekauft hat.
Elfriede Gruber aus Großweikersdorf wiederum verbindet mit einem Foto ganz persönliche Erinnerungen
an die Nachkriegszeit. Ihre Mutter hat sie im Jahr 1950 vor der Volksschule in Großweikersdorf mit einem
Mädchen fotografiert, das wenige Wochen später von den Russen verschleppt wurde.
Für den Landeshauptmann wird mit dieser Ausstellung auf jeden Fall ein wichtiger Beitrag geleistet, den Werdegang
Österreichs und Niederösterreichs nach 1945 zu zeigen und zu veranschaulichen. Pröll: „Wir wollen
vor allem auch die Jugend informieren und motivieren, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen und daraus
die richtigen Lehren zu ziehen.“ |