Österreich hat nach Großbritannien und Deutschland die drittgrößte
DNA-Datenbank in Europa und ist das erste Land, das sich an die DNA-Datenbank von Interpol anschließt
Wien (bmi) - Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble und Dr. Herwig Haidinger, Direktor des
Bundeskriminalamts, unterzeichneten am Freitag (22. 04.) in Wien einen Vertrag über die automatisierte
Verwendung der DNA-Datenbank beim Interpol-Generalsekretariat in Lyon, Frankreich. Österreich ist das erste
Land, das diese Charter angenommen hat.
Die Charter beschreibt die Bestimmungen für die Verwendung der als "DNA-Gateway" bezeichneten Datenbank.
Die Mitgliedsländer behalten das Eigentum an ihren Daten bei und haben die Kontrolle über die Verwendung
und den Zugriff gemäß ihrer nationalen Gesetzgebung inne. 29 der 41 Interpol-Mitgliedsländer, die
über DNA-Datenbanken verfügen, leiten DNA-Daten an Interpol weiter. Alle Mitgliedsländer, die auf
die Interpol-Datenbank zugreifen wollen, müssen die Charter des internationalen DNA-Gateway annehmen.
Die Vertragsunterzeichnung sei "wichtig für Österreich und die Welt", sagte Generalsekretär
Noble. Das österreichische Datenschutzrecht zähle zu den strengsten in Europa, betonte Noble. "Als
das erste Mitgliedsland, das die Charter annimmt, demonstriert Österreich sein Vertrauen, dass Interpol den
Anliegen der Regierungen und Staatsbürger in Bezug auf den Schutz der Privatsphäre gerecht wird."
Verglichen werden DNA-Proben von Verdächtigen und Tatorten, aber auch von vermissten Personen und unbekannten
Leichen. Das neue System werde zu ungewöhnlichen Erfolgen führen, sagte Werner Schuller, Leiter des Identifizierungsdienstes
bei Interpol. Der Österreicher war maßgeblich am Aufbau der Interpol-DNA-Datenbank beteiligt.
"Die Entwicklung der automatisierten Datenbank bringt die Entschlossenheit von Interpol bei der Bekämpfung
der internationalen Kriminalität zum Ausdruck", erklärte BK-Direktor Haidinger. "Kein Land
kann für sich allein alle Verbrechen bekämpfen. Interpol verbindet das polizeiliche Know-how der 182
Mitgliedsländer und arbeitet auf eine gemeinsame Sicherheit hin." |