Bundeskriminalamt: Grenzenloses DNA-Profiling  

erstellt am
25. 04. 05

Österreich hat nach Großbritannien und Deutschland die drittgrößte DNA-Datenbank in Europa und ist das erste Land, das sich an die DNA-Datenbank von Interpol anschließt
Wien (bmi) - Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble und Dr. Herwig Haidinger, Direktor des Bundeskriminalamts, unterzeichneten am Freitag (22. 04.) in Wien einen Vertrag über die automatisierte Verwendung der DNA-Datenbank beim Interpol-Generalsekretariat in Lyon, Frankreich. Österreich ist das erste Land, das diese Charter angenommen hat.

Die Charter beschreibt die Bestimmungen für die Verwendung der als "DNA-Gateway" bezeichneten Datenbank. Die Mitgliedsländer behalten das Eigentum an ihren Daten bei und haben die Kontrolle über die Verwendung und den Zugriff gemäß ihrer nationalen Gesetzgebung inne. 29 der 41 Interpol-Mitgliedsländer, die über DNA-Datenbanken verfügen, leiten DNA-Daten an Interpol weiter. Alle Mitgliedsländer, die auf die Interpol-Datenbank zugreifen wollen, müssen die Charter des internationalen DNA-Gateway annehmen.

Die Vertragsunterzeichnung sei "wichtig für Österreich und die Welt", sagte Generalsekretär Noble. Das österreichische Datenschutzrecht zähle zu den strengsten in Europa, betonte Noble. "Als das erste Mitgliedsland, das die Charter annimmt, demonstriert Österreich sein Vertrauen, dass Interpol den Anliegen der Regierungen und Staatsbürger in Bezug auf den Schutz der Privatsphäre gerecht wird."

Verglichen werden DNA-Proben von Verdächtigen und Tatorten, aber auch von vermissten Personen und unbekannten Leichen. Das neue System werde zu ungewöhnlichen Erfolgen führen, sagte Werner Schuller, Leiter des Identifizierungsdienstes bei Interpol. Der Österreicher war maßgeblich am Aufbau der Interpol-DNA-Datenbank beteiligt.

"Die Entwicklung der automatisierten Datenbank bringt die Entschlossenheit von Interpol bei der Bekämpfung der internationalen Kriminalität zum Ausdruck", erklärte BK-Direktor Haidinger. "Kein Land kann für sich allein alle Verbrechen bekämpfen. Interpol verbindet das polizeiliche Know-how der 182 Mitgliedsländer und arbeitet auf eine gemeinsame Sicherheit hin."
     
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