Die ersten warmen Tage machen oft schlapp statt munter - Müdigkeit
und Konzentrationsschwierigkeiten können zu Fahrfehlern führen!
Wien (kfv) - Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings sind die meisten Menschen zwar
wieder besser gelaunt. Viele erwischt aber auch die Frühjahrsmüdigkeit. Bis Mitte Mai kann dieser Zustand
anhalten, typische Beschwerden sind neben extremer Müdigkeit auch Kreislaufbeschwerden, Konzentrationsschwäche,
Gereiztheit, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Im Straßenverkehr nicht schlapp machen!
Die Müdigkeit wirkt sich auch auf den Straßenverkehr aus und kann zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko
werden. Oft wird die Gefahr jedoch unterschätzt, was vor allem bei Langstreckenfahrten schlimme Folgen haben
kann. Dabei gibt es einfache Gegenmaßnahmen. "Die Fahrt sollte gut geplant sein und genügend Pausen
einkalkuliert werden. Spätestens wenn man leichte Müdigkeit verspürt, ist eine Rast angesagt",
erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). "In den Pausen
macht Bewegung munter und man bleibt es auch länger, wenn man nur leichte Speisen isst." Vorsicht beim
Muntermacher Kaffee, denn der macht zwar kurzfristig wach, die Müdigkeit ist danach aber umso stärker.
Lieber auf Wasser zurückgreifen, denn das unterstützt den Kreislauf.
Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit
Warum sind wir gerade dann so müde, wenn nicht nur die Pflanzen, sondern auch unsere Kräfte wieder
sprießen sollten? Ein Hauptgrund dafür ist der rasche Wetterwechsel. Bei Kälte werden die Blutgefäße
enger, bei Wärme weiten sie sich - und das hat Auswirkungen auf unseren Blutdruck: Er fällt bei erweiterten
Blutgefäßen ab, Müdigkeit entsteht. Mit dem vermehrten Lichteinfluss kommt es auch zu einer ermüdenden
Umstellung in den körpereigenen Stoffen, denn es wird weniger Melatonin, dafür aber mehr vom "Glücksstoff"
Serotonin produziert. Der Körper ist dadurch höherer Anstrengung ausgesetzt und ermüdet demnach
auch schneller. Wer bewegungsmäßig noch nicht in die Gänge gekommen ist, leidet auch unter Sauerstoffmangel
und das macht zusätzlich schläfrig. Verschlimmert wird die Situation, wenn wir zu wenig Vitamine und
Mineralstoffe zu uns nehmen.
Das hilft bei Frühjahrsmüdigkeit
Lange Spaziergänge im Frühling sind nicht nur erholsam, sondern helfen auch durch die müden
Wochen. Denn wenn man viel Tageslicht tankt, wird vermehrt Serotonin produziert - und das trägt zum allgemeinen
Wohlbefinden bei. Der Kreislauf kommt mit kalt-warmen Wechselduschen richtig in Schwung und essentiell ist natürlich
die Ernährung: Frische, vitaminreiche Kost macht abwehrfähig und verringert gemeinsam mit dem Verzicht
auf Alkohol die Frühjahrsmüdigkeit. Generell sollte man öfter kleine Mahlzeiten zu sich nehmen,
anstatt wenige große Portionen zu konsumieren.
Frühlingszeit - Pollenzeit
Nicht nur die Frühjahrsmüdigkeit belastet uns im Frühling. Immer mehr Menschen reagieren
allergisch auf die frei werdenden Pollen. Die ablenkende ständige Nieserei hinterm Steuer kann gefährlich
werden, aber auch die Einnahme von Antihistaminika zur Milderung der Allergie kann die Fahrtüchtigkeit erheblich
einschränken! Manche dieser Medikamente lösen Konzentrationsschwierigkeiten, verminderte Reaktionsfähigkeit
und vor allem Müdigkeit aus. Patienten sollten bei der Verschreibung mit ihrem Arzt Rücksprache halten,
wenn sie aktiver Verkehrsteilnehmer sind. "Lieber einmal zu viel als zu wenig fragen", rät Thann. |