Internationale Anerkennung für Spitzenstellung Wiens beim öffentlichen Verkehr
Wien (rk) - Im Lenkungsausschuss, dem Spitzengremium der UITP (Union Internationale des Transports
Publics), dem Internationalen Verband für öffentliches Verkehrswesen, mit Sitz in Brüssel, ist die
Entscheidung gefallen: der Weltkongress im Juni 2009 wird in Wien stattfinden und damit etwa 3000 Delegierte aus
80 Ländern in die Bundeshauptstadt führen. Damit wird nicht nur Wiens Ruf als eine der weltweit führenden
Kongressstädte einmal mehr untermauert, sondern auch, was UITP-Vizepräsident und VOR- Geschäftsführer
Direktor Manfred Novy so formuliert: "Dieser Beschluss stellt ganz besonders eine internationale Anerkennung
für die Spitzenstellung Wiens beim öffentlichen Personenverkehr dar, wo ein dichtes und gutes Verkehrsangebot
besteht. Vor allem durch den weiteren U-Bahn-Ausbau gewinnt dieses Angebot noch mehr Profil, und damit werden Lebensqualität
und Mobilität der Menschen erneut gesteigert".
Nicht unterschätzt werden dürfen, so der Verkehrsexperte, auch andere Faktoren wie etwa die Kultur- und
Freizeitszene in und um Wien sowie deren günstige Verkehrsanbindungen, was für die Wahl Wiens mitentscheidend
war. Einen wichtigen Beitrag dazu, so Novy, leisten neben den Wiener Linien die zahlreichen, im VOR vereinigten
Verkehrsträger auf Schiene und Straße über die Stadtgrenze hinaus nach Niederösterreich (z.B.
die Badner Bahn plus ihren Buslinien) und ins Burgenland (z.B. Raab-Oedenburg- Ebenfurter Eisenbahn AG.).
Mit der Entscheidung für Wien laufen auch die Vorarbeiten für den in einem Zweijahresturnus abgehaltenen
Weltkongress an: 2005, im 120. Bestandsjahr der UITP, ist Rom der Veranstaltungsort, 2007 dann Helsinki. Für
Wien wird die Verantwortung bei einer Trägergesellschaft liegen, an der die Wiener Linien einen Anteil von
52 Prozent halten, der VOR und die ÖBB jeweils 24 Prozent. Federführend dabei DI Dr. Michael Lichtenegger,
bei den Wiener Linien Geschäftsführer für den betrieblichen Bereich. Er weist schon im Vorfeld auf
die besondere Bedeutung des U-Bahn-Baues hin: Das Wiener U-Bahn-Netz umfasst derzeit eine Streckenlänge von
61 Kilometern mit 85 Stationen; dazu kommen in den nächsten Jahren weitere 14 Kilometer mit 16 Stationen.
Das bedeutet für die Praxis: ab September 2006 mit der Linie "U 1" bis Leopoldau, ab Mai 2008 -
rechtzeitig zur Fußball-EM! - mit der "U 2" bis zum Ernst Happel-Stadion. Im Jahr 2004 haben die
Wiener Linen 410 Millionen Euro investiert, davon fast 280 Millionen in den U-Bahn-Bau; die U 2-Verlängerung
nach Aspern wird bis 2009 insgesamt ein Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro aufweisen und 24.000 Menschen
Arbeitsplätze bieten.
Der UITP-Weltkongress 2009 wird im Congress Center der Messe Wien im 2. Bezirk abgehalten, es werden aber für
einzelne Präsentationen auch andere Örtlichkeiten herangezogen, so beispielsweise der (bis dahin) neu
gestaltete Bahnhof Wien-Nord von den ÖBB. Was die Bedeutung der U-Bahn im öffentlichen Personennahverkehr
der Zukunft betrifft, noch ein Detail am Rande: Von Wiens Mitbewerbern hatte Dubai, wo nur Buslinien bestehen,
für den Fall seiner Nominierung die Errichtung eines U- Bahn-Netzes bis 2009 (!) in Aussicht gestellt. |