Bartenstein: Durch weniger Lärm mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Wien (bmwa) - "Mit Bekämpfung und Verringerung von Lärm kann ein wesentlicher Beitrag
zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz geleistet werden. Daher sind alle Unternehmen, Arbeitgeber-
und Arbeitnehmerorganisationen, Berufs- und Praktikervereinigungen, regionale oder lokale Präventionsdienste
sowie andere in die Thematik Lärm involvierte Stellen in Österreich aufgerufen, diesem Thema besondere
Aufmerksamkeit zu widmen", heißt es in einer Botschaft von Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin
Bartenstein zu der am Mittwoch (20. 04.), dem "internationalen Tag gegen den Lärm", angelaufenen
europaweiten Kampagne "Schluss mit Lärm".
Die soeben initiierte Kampagne wird von der in Bilbao ansässigen Europäischen Agentur für Sicherheit
und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz koordiniert und mit der "Europäischen Woche Schluss mit Lärm"
vom 24. bis 28. Oktober 2005 in allen 25 Mitgliedstaaten der EU sowie in mehreren anderen Ländern abgeschlossen.
Sie soll in den teilnehmenden Ländern zu vielfältigen Aktivitäten zur Verringerung und Bekämpfung
von Lärm motivieren.
Schätzungen zufolge sind europaweit mehr als 60 Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Lärmbelastungen
am Arbeitsplatz ausgesetzt. Zu starker Lärm ist nicht nur in "lauten" Produktionsstätten, z.
B. der Metall-, Transport, Holz- oder Bauindustrie eine Gefahr, sondern stellt auch in Schulen und Kindergärten,
Großraumbüros und Callcentern, der Landwirtschaft oder in Orchestern eine bisher oft unterschätzte
Gefahrenquelle für das Entstehen einer Berufskrankheit dar. Erstreckt sich die Lärmbelastung über
einen längeren Zeitraum, können bleibende Gehörschäden auftreten. Allein im Jahr 2004 waren
in Österreich 418 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betroffen, deren Berufserkrankung wegen Lärmschwerhörigkeit
von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt anerkannt wurde. Da Lärm auch eine unmittelbare Ursache für
Arbeitsunfälle, arbeitsbedingten Stress und andere arbeitsplatzbezogene Erkrankungen sein kann, ergeben sich
zudem negative Auswirkungen für die gesamte Wirtschaft und eine jährliche Belastung der europäischen
Sozialsysteme in Milliardenhöhe.
In vielen Fällen lässt sich die Lärmbelastung am Arbeitsplatz bereits mit vergleichsweise einfachen
Mitteln reduzieren. Lärm verursachende Maschinen und Geräte können in separate Räume gestellt
werden oder der Geräuschpegel von Maschinen mittels Gehäusen oder Abschirmungen reduziert werden. Büros
und Callcenter lassen sich durch geeignete Trennwände oder Schall schluckende Raum- und Wandelemente wesentlich
leiser gestalten. Bei Neubau oder Renovierung von Betriebsräumen und Produktionshallen sollte auf eine Lärm
mindernde Raumakustik Wert gelegt werden. |