Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl enthüllte am Donnerstag (21. 04.) im Zentralfriedhof
in der Gruppe 40 ein Denkmal zu Ehren der Opfer der NS-Justiz. In dieser, vom Innenministerium verwalteten Gräbergruppe
sind an die 1.400 Personen beerdigt, die aufgrund von Urteilen der
Bürgermeister Dr. Michael Häupl enthüllt im Zentralfriedhof in der Gruppe
40 ein Denkmal zu Ehren der Opfer der NS-Justiz, Foto: media wien |
NS-Gerichte entweder im Landesgericht Wien mittels Fallbeil, oder in der Schießstätte Kagran durch Erschießungskommandos
hingerichtet wurden.
Häupl betonte, dieses Denkmal sei eine Mahnung an die Jungen, die bereits im freien Österreich geboren
worden seien. An den Überlebenden liege es, die Erinnerung weiter zu tragen. Gleichzeitig wandte sich Häupl
gegen wiederauftauchende Geschichtslügen. Man müsse Opfer und Täter auseinander halten, dürfe
das nicht vermengen, für die Opfer des Naziterrors gebe es eindeutig Verantwortliche.
Vertreter der Opferorganisationen berichteten eindrucksvoll über das Leid der österreichischen Widerstandskämpfer.
Allein im Landesgericht Wien habe es bis zu 40 Hinrichtungen pro Tag gegeben. Die Opfer sind dann am Zentralfriedhof
im Bereich der Gruppe 40 "verscharrt" worden.
Der Text der Gedenktafel:
"Im Bereich der Gruppe 40 sind mehr als tausend Frauen und Männer beerdigt, die in der Zeit von 1938
bis 1945 von einer unmenschlichen NS-Justiz zum Tode verurteilt und im Wiener Landesgericht oder auf dem Schießplatz
Kagran hingerichtet wurden. Sie bleiben unvergessen."
Das Denkmal wurde vom technischen Leiter der Städtischen Steinmetzwerkstätte, Steinmetzmeister Leopold
Grausam, gestaltet.
An der Gedenkfeier nahmen Mitglieder des Wiener Stadtsenates, u.a. Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder,
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, der 1. Präsident des Wiener Landtages Johann Hatzl sowie Mitglieder
des Wiener Gemeinderates und hohe Beamte teil. |