Ca. 4 Mrd m³ Reserven rund die Hälfte des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs
Wien (omv) - Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Erdgaskonzern, hat den größten
Gasfund im Wiener Becken seit mehr als 20 Jahren getätigt. Die gefundenen möglichen Reserven von ca.
4 Mrd m³ (25 Mio boe) sind mehr als das Dreifache der österreichischen Jahresgas- produktion des Unternehmens
von 1,25 Mrd m³ (rund 8 Mio boe) und entsprechen rund der Hälfte des jährlichen österreichischen
Erdgasverbrauchs. Der Fund besteht aus zwei getrennten Lagerstätten in einer Tiefe von rund 3.200 und 4.300
Metern. Für die kommenden Monate sind geologische und technische Studien sowie Förderversuche geplant.
Weitere Bohrungen zur genauen Erkundung der Lagerstätten sollen 2006 folgen. Mit dem Start der vollen Produktion
ist in etwa drei Jahren zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass die tägliche Förderrate in der Größenordnung
von 500.000 m³ bis zu 1.000.000 m³ (rund 3.000 bis 6.000 boe/d) liegen wird, die Lebensdauer des Feldes
wird auf mehr als 20 Jahre geschätzt. Im Jahr 2004 förderte die OMV in Österreich insgesamt rund
14 Mio boe Öl und Gas. Die OMV ist mit 780 Mitarbeitern in ihren niederösterreichischen Fördergebieten
der größte Arbeitgeber im Weinviertel.
Helmut Langanger, OMV Vorstand für Exploration und Produktion: Ich freue mich sehr, nach den erfolgreichen
Bohrungen in unseren internationalen E&P Vorhaben wieder einen großen österreichischen Fund bekannt
zu geben. Die Suche nach Öl und Gas in Österreich ist aufgrund des hohen Alters der Felder ein schwieriges
Unterfangen. Dank unserer hoch entwickelten 3D-Seismik und dem Einsatz moderner Tiefbohrtechnik sind wir aber auch
in reifen und alten Öl- und Gasgebieten bei der Erschließung neuer Vorkommen sehr erfolgreich. Dieses
hohe technologische Know-how setze der OMV Konzern ebenso erfolgreich bei seinen internationalen E&P-Aktivitäten
ein, so Langanger.
Größter Gasfund der OMV in Österreich seit mehr als 20 Jahren
Die fündige, technisch aufwändige, Explorationsbohrung Strasshof T4 ist der größte
Gasfund der OMV seit der Entdeckung des Feldes Höflein im Jahr 1982. Die Bohrung wurde von der 100% - Konzerngesellschaft
OMV Austria Exploration & Production GmbH, durchgeführt und befindet sich rund 20 km nordöstlich
von Wien, nördlich der Ortschaft Strasshof. Der Fund liegt in der Nähe des Matzener Feldes, Mitteleuropas
größtem zusammenhängenden Ölfeld. Nach intensiven Vorbereitungen die ersten Auswertungen
seismischer Messungen waren bereits 2003 erfolgt erreichte die Bohrung eine Tiefe von 4.516 Meter. Die Gasvorkommen
wurden in zwei Dolomitkörpern des Beckenuntergrundes bei rund 3.200 Meter und 4.300 Meter nachgewiesen. Die
derzeitigen Reservenschätzungen von rund 4 Mrd m³ bzw. 25 Mio boe. entsprechen etwa der Hälfte des
jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs von rund 8,6 Mrd m³.
Die Gesamtkosten der Bohrung betrugen ca. EUR 7 Mio. Um den Fund zu entwickeln sind weitere beträchtliche
Investitionen für zusätzliche Bohrungen, Leitungen und obertägige Produktionseinrichtungen erforderlich.
Das Erdgas wird ins österreichische Versorgungsnetz eingespeist werden.
Modernste Technologien bringen höchstes Förderniveau in Österreich seit 1980
Die OMV hat in den Jahren 2003 und 2004 in Österreich 23 Bohrungen abgeteuft. Insgesamt wurde dabei eine Bohrmeterleistung
von 46.000 Metern erreicht. In diesem Zeitraum wurden mehr als EUR 120 Mio in die Aufsuchung und Gewinnung von
Öl und Gas in Österreich investiert. Durch den Einsatz modernster Technologien ist es gelungen, in Österreich
das höchste Förderniveau seit 1980 zu erreichen und dem natürlichen Förderrückgang bei
alten Öl- und Gasfeldern entgegenzuwirken. Von 13 Bohrungen, die 2004 abgeteuft wurden, waren acht wirtschaftlich
fündig. Diese im internationalen Vergleich sehr hohe Erfolgsrate zeugt von der technischen Kompetenz der OMV
als Betriebsführer von reifen Öl- und Gasfeldern.
Stabile österreichische Öl- und Gasförderung
Ende 2004 verfügte die OMV in Österreich über sichere Öl- und Erdgasreserven von 149 Mio Barrel
Öl Äquivalent (boe), davon belaufen sich die Erdgasreserven auf 89 Mio boe (entspricht 14,2 Mrd m³)
und die Rohölreserven auf 60 Mio bbl (8,5 Mio t.) Ziel der OMV ist es, die österreichische Öl- und
Gasförderung von jährlich 14 Mio boe über die nächsten Jahre auf diesem hohen Niveau zu stabilisieren.
Dazu ist neben intensiver Explorationstätigkeit zur Erschließung neuer Vorkommen die laufende Optimierung
der Förderung der bestehenden Felder nötig. Die Öl- und Erdgasförderung der OMV in Österreich
bleibt damit auch weiterhin ein wichtiges Element in der Gesamtproduktion des Unternehmens.
Ausgewogenes internationales E&P-Portfolio
OMV hält ein ausgewogenes internationales E&P-Portfolio in 18 Ländern, die sich auf fünf
Kernregionen aufteilen: den Donau-Adria-Raum, Nordafrika, die britische Nordsee, den Mittleren Osten und Australien/Neuseeland.
Durch den Erwerb von 51% an Petrom S.A., dem größten rumänischen Erdölunternehmen, liegt die
Tagesproduktion der OMV bei rund 345.000 boe, die Öl- und Gasreserven betragen rund 1,4 Milliarden boe.
1 Mio barrel Öl Älquivalent (boe) entsprechen rund 150.000 Tonnen Öläquivalent
1 barrel (bbl) entspricht rund 159 Liter
OMV E&P in Österreich
Die Explorations- und Produktionstätigkeit der OMV in Österreich konzentriert sich auf das Wiener
Becken und umfasst eine Fläche von mehr als 5.000 km². 2004 deckte die OMV mit rund 14 Mio boe (1,25
Mrd m³ Erdgas und 900.000 t Rohöl und NGL) heimischer Förderung 10% des österreichischen Bedarfs
an Rohöl und 15% des Erdgasbedarfs ab. Die OMV produziert rund 90% des in Österreich geförderten
Rohöls und 60% des heimischen Erdgases. Mit Explorationsausgaben und Investitionen von rund EUR 90 Mio im
Jahr 2005 ist das Unternehmen der größte Investor und Arbeitgeber im Weinviertel. Diese umfangreichen
Investitionen und intensive Explorationstätigkeit in den österreichischen Aufsuchungs- und Gewinnungsgebieten
der OMV schaffen die Basis für die langfristige Sicherung der wirtschaftlichen österreichischen Öl-
und Gasproduktion.
Durch den Einsatz modernster 3D-Seismik erweitert der OMV Konzern jedes Jahr sukzessive sein österreichisches
Portfolio an neuen Lagerstätten und Satellitenfeldern. Auf Grund der detaillierten Untertageinformationen
erreichen die Explorationsbohrungen der OMV eine Trefferquote von rund 70% ein Spitzenwert im internationalen
Vergleich, wo die durchschnittliche Trefferquote der Branche bei weniger als einem Drittel liegt. So kann die jährliche
Förderung durch neue Funde zu mehr als zwei Drittel wieder ersetzt werden.
Öl- und Erdgasförderung in Österreich
Bereits 1932 wurde im Wiener Becken mit der Bohrung Gösting 1 der erste kommerziell nutzbare Ölfund
Österreichs erzielt. Am 16.2.1933 wurde das erste Öl per Bahn nach Wien (Shell Raffinerie in Floridsdorf)
transportiert. Vor und während des 2. Weltkrieges war entlang des Steinbergbruchgebietes die Haupttätigkeit
der Erdölsuche konzentriert. 1949 wurde das größte geschlossene Ölfeld Mitteleuropas, Matzen,
entdeckt, dessen Höchstproduktion 1955 bei 3,5 Mio t (25 Mio boe) jährlich lag. Strasshof T4 zeigt, dass
mit modernsten Methoden auch über 50 Jahre später noch substanzielle Neufunde im Wiener Becken möglich
sind. |