"Grenzen dürfen im neuen Europa in Zukunft keine Rolle mehr
spielen"
Wien (pk) - Als einen Besuch, bei dem „Freunde mit Freunden zusammentreffen“,
bezeichnete der Präsident des österreichischen Bundesrates, Georg Pehm, das Grenzlandtreffen mit dem
tschechischen Senatsvorsitzenden Premysl Sobotka, das am Mittwoch (19. 04.) in Znaim und Valtice stattfand.
Hochrangige Politiker aus den Grenzlandgemeinden und eine österreichische Delegation des Bundesrates, in der
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach und Vizepräsident Jürgen Weiss sowie BundesrätInnen
aus Niederösterreich vertreten waren, unterstrichen die große Bereitschaft zur grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit. „Es ist von besonderer Bedeutung, dass in diesem neuen Europa Grenzen in Zukunft keine Rolle mehr
spielen“, betonte Pehm.
Die neue österreichische Botschafterin in Prag, Margot Klestil-Löffler, empfing die österreichische
Delegation an der Grenze und begleitete sie bei ihrem Besuch in der tschechischen Republik. In Arbeitsgesprächen
wurde eine Reihe aktueller Themen, wie die politische Situation beider Länder, Infrastrukturfragen und die
Frage der Grenzübergänge diskutiert. „Die gute Beziehung zwischen der Österreichischen und der Tschechischen
Republik ist für uns von besonderer Wichtigkeit“, unterstrich Pehm, der in diesem Zusammenhang auf die Rolle
der Regionen und das Verständnis zwischen den Regionen verwies. Gemeinsames Ziel sei es, in den Grenzgebieten
eine dynamische Wirtschaftsregion zu schaffen: „Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist auf beiden Seiten unser
dringendstes Anliegen“, betonte Pehm. Priorität hätten vor allem infrastrukturelle Maßnahmen. Diese
Projekte bieten auch die Chance, die gesamte Region an transnationale Netze anzubinden.
„Die Gespräche zur Öffnung touristischer Grenzübergänge laufen gut“, sagte Pehm weiter. Für
ihn ist das ein weiterer Schritt in Richtung „Perforierung der Grenze“. Der tschechische Senatsvorsitzende Sobotka
und Pehm zeigten sich einer Meinung: „Wir haben den Eindruck, dass die Bürgerinnen und Bürger beider
Länder die Grenzen längst überwunden haben“.
Einen weiteren Programmpunkt des Grenzlandtreffens stellte ein Besuch des gemeinsamen österreichisch-tschechischen
Projektes einer Kläranlage an der Thaya in Dobsice dar. Abgerundet wurde der Tag bei einer Degustation tschechischer
Qualitätsweine im nationalen Weinsalon der historischen Winzerstadt Vatice. Pehms Resümee des erfolgreichen
Grenzlandtreffens: „Ein Tag fürs Herz, aber auch ein Tag, an dem zahlreiche Projekte, für ein neues Europa,
das für alle Vorteile bringt, besprochen wurden.“ Das erfolgreiche Grenzlandtreffen wird schon bald seine
Fortsetzung finden: Bundesratspräsident Pehm zeigte sich erfreut, sich in Kürze für den herzlichen
Empfang in Tschechien bedanken zu können. Er sprach eine Gegeneinladung für 10. und 11. Mai in Wien und
im Burgenland aus. |