Ausländische Unternehmen punkten bei heimischen Investoren  

erstellt am
21. 04. 05

Österreichische Zahlungsbilanz im Zeitraum Jänner bis Februar 2005 auf Basis von Zahlungsströmen
Wien (oenb) - Weiterhin lebhaft ist nach jüngsten Berechnungen Österreichs Interesse an ausländischen Unternehmensbeteiligungen. Mit rund einer halben Milliarde Euro hat sich das Investitionsvolumen gegenüber dem Vergleichswert 2004 netto fast verdreifacht. Gleichzeitig haben sich die hohen Beteiligungsauflösungen der zweiten Jahreshälfte 2004 im Berichtszeitraum spürbar abgeschwächt.

Die seit Mitte 2004 zu beobachtende Nachfrage nach ausländischen Unternehmensbeteiligungen – die auch von höheren Beteiligungsauflösungen im Ausland begleitet wurde – blieb in der Berichtsperiode stabil. Mit brutto 0,7 Mrd EUR lag das neuveranlagte Volumen österreichischer Direktinvestoren deutlich über dem Vergleichswert des vorangegangenen Jahres (0,4 Mrd EUR). Bei merkbar geringeren Desinvestitionen Österreichs floss aus diesem Veranlagungsinstrument per Saldo eine halbe Milliarde Euro an das Ausland ab, was etwa dem Dreifachen des Vergleichswertes 2004 entspricht. Nahezu unverändert zeigten sich ausländische Direktinvestitionen in Österreich, die netto 0,2 Mrd EUR erreichten.

Fortgesetzt hat sich im Berichtszeitraum auch die Dynamik bei grenz­überschreiten­den Portfolioinvestitionen, die wie schon im Jänner dieses Jahres durch die Veranlagungstätigkeit des Bundes geprägt war. Österreichische Wertpapierinvestoren veranlagten in den ersten beiden Monaten 2005 10,0 Mrd EUR (nach 4,6 Mrd EUR), wovon fast die Hälfte auf Geldmarktpapiere entfiel. Der Absatz inländischer Wertpapiere an das Ausland, der sich auf 11,6 Mrd EUR belief, wurde dagegen zu vier Fünftel von langfristigen Rentenpapieren dominiert. Etwas schwächer war das Interesse an österreichischen Aktien und Investmentzertifikaten, die im Ausmaß von 0,7 Mrd EUR an das Ausland verkauft wurden (Vergleichswert 2004: 1,0 Mrd EUR).

Die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen, die insbesondere das grenzüberschreitende Geschäft mit Krediten und Einlagen umfasst, wies Nettokapitalexporte in Höhe von 0,7 Mrd EUR auf (nach 3,1 Mrd EUR im Vergleichszeitraum 2004).

Die offiziellen Währungsreserven nahmen transaktionsbedingt um 0,1 Mrd EUR ab.

Die österreichische Leistungsbilanz ergab für den Zeitraum Jänner bis Februar 2005 mit –0,1 Mrd EUR nahezu einen ausgeglichenen Saldo (Vergleichswert 2004: –0,2 Mrd EUR). Während die Waren- und Dienstleistungsbilanz mit 1,4 Mrd EUR einen höheren Überschuss erreichte als in den beiden ersten Monaten 2004, stiegen die Nettoabgänge aus grenzüberschreitenden Einkommen mit –1,2 Mrd EUR sowie aus laufenden Transfers mit –0,4 Mrd EUR etwas an. Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Leistungsbilanzsaldos hatte der höhere Reiseverkehrsüberschuss, der sich im Berichtszeitraum auf 1,8 Mrd EUR belief (nach 1,4 Mrd EUR).

Die Passivierung der Einkommensbilanz resultierte größtenteils aus einem Nettodefizit bei grenzüberschreitenden Erträgen aus Krediten und Einlagen in Höhe von 0,1 Mrd EUR. Das Nettoeinkommen aus Direktinvestitionen sowie aus Wertpapierinvestitionen blieb nahezu unverändert.
     
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