Montessori-Pädagogik fördert Leistung in Mathematik und Soft Skills
Salzburg (universität) - Eine von drei PreisträgerInnen des Montessori-Preises 2004 der
Köck Privatstiftung Wien ist Absolventin der Universität Salzburg. Am Dienstag (19. 04.) wurde Michaela
Luckmann von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer für ihre Diplomarbeit bei Jean-Luc Patry, Fachbereich Erziehungswissenschaften
und Kultursoziologie, ausgezeichnet.
Luckmann verglich das „mathematische Repertoire“ von SchülerInnen der dritten Volkschulklasse in Montessori-
und Regelschulklassen. Wie sie zeigt, können Kinder, die nach dem von Maria Montessori entwickelten Konzept
selbst bestimmt mit allen Sinnen und im eigenen Tempo lernen, beim geforderten Wissen mit „Regelschulkindern“
durchaus mithalten. Gleichzeitig sind die „Montessorikinder“ bei Soft Skills wie Teamfähigkeit, Flexibilität,
vernetztes Denken und soziales Verantwortungsbewusstsein meist deutlich voraus.
Patry freut sich, dass mit Luckmann nun zum zweiten Mal eine Absolventin der Salzburger Erziehungswissenschaften
einen Wissenschaftspreis für Montessori-Pädagogik erhalten hat. Im Vorjahr wurde Isolde Farthofer ausgezeichnet.
Ausgebildet in Kindergarten- und Montessori-Pädagogik sowie musikalischer Früherziehung führte sie
eine „Beobachtungsstudie" dazu durch, „in wie weit das Entwicklungsmaterial von Maria Montessori für
die heutigen Kinder in der Praxis interessant ist“. Auch hier zeigte sich die deutlich die positive Wirkung von
Montessori-Pädagogik auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern.
Wie Patry betont, sei Montessori-Pädagogik zwar kein Schwerpunkt der Erziehungswissenschaft an der Universität
Salzburg. Entsprechende Arbeiten werden aber gerne betreut. Denn Montessori und andere spezifische pädagogische
Ansätze können in der derzeitigen PISA- und erweiterten Schuldiskussion noch eine wichtige Rolle spielen.
Dazu notwendig seien weitere wissenschaftliche Studien, die die erfolgreiche Praxis theoretisch untermauern.
Theorie und pädagogische Praxis sind bei Michaela Luckmann eng miteinander verbunden. Die Mutter zweier Kinder
sammelte langjährige Erfahrungen als Eltern-Kind-Gruppenleiterin und baute ein Montessori-Kinderhaus und eine
integrative Montessori-Volksschule in Salzburg auf. Derzeit ist sie Kursleiterin eines Montessori-Lehrgangs für
die Arbeit mit Kindern im Alter von 0 bis 7 Jahren am Bildungshaus St. Virgil. Demnächst wird sie bei der
Wiener Montessori-Tagung (5. bis 7. Mai) über das Zusammenspiel der inneren und äußeren Ordnung
bei Menschen dieses Alters sprechen.
"Für das Kind ist Ordnung das, was für uns der Boden ist, auf dem wir stehen, was für den Fisch
das Wasser ist, in dem er schwimmt." Maria Montessori
"Ziel der Arbeit der Stiftung ist es, durch kindgerechte Pädagogik die Bildung von entwicklungs- und
lernfähigen, autonomen Persönlichkeiten mit hoher sozialer Kompetenz zu fördern." Christian
Köck |