Studie zum Vogelschlag bei Windrädern präsentiert   

erstellt am
19. 04. 05

Plank: Errichtungsfrist Juni 2006 deutlich verlängern
St. Pölten (nlk) - Nachdem es im Zuge der Diskussionen um den Ausbau der Windenergie in Niederösterreich neben landschaftsästhetischen Aspekten auch immer wieder Befürchtungen gegeben habe, dass Windräder die Lebensräume von Vögeln massiv beeinträchtigen, zeigte sich Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank am Montag (18. 04.) bei der Präsentation der Studie „Vogelschlag, Meideverhalten und Habitatnutzung an bestehenden Windkraftanlagen“ in St. Pölten froh darüber, dass nun wissenschaftlich belegt sei, dass diese Auswirkungen im Prinzip minimal seien und sich in Grenzen hielten.

Niederösterreich werde weiter auf den Ausbau erneuerbarer Energie setzen, da gehöre Windkraft dazu, so Plank weiter. Wichtig sei dabei eine unter Einbeziehung des Naturschutzes mit großer Sorgfalt geführte Diskussion auf fachlichen Grundlagen. Als Reaktion auf den extremen Windkraft-Boom bis 2004 habe Niederösterreich den Rechtsrahmen für ein Investitionsvolumen von Hunderten Millionen Euro geschaffen.

Im Sinne von Kontinuität und der Chance auf vernünftige Rahmenbedingungen setze er sich für eine deutliche Verlängerung der bis Juni 2006 laufenden Frist zur Aufstellung der bewilligten Anlagen ein. Ein „Ökostromgesetz neu“ sollte verlässliche Rahmenbedingungen für einen moderaten Ausbau schaffen, das sei auch zur Erreichung der Klimaziele, zur Wertschöpfung im Sinne des Wirtschaftsstandortes und zur Absicherung von Arbeitsplätzen wichtig, so Plank.

Seitens der IG Windkraft präzisierte Geschäftsführer Mag. Stefan Hantsch, dass in Niederösterreich bisher 200 Windkraftanlagen mit 255 Megawatt (MW) gebaut wurden, allein 2004 seien mit Investitionen von 110 Millionen Euro 750 Arbeitsplätze geschaffen bzw. abgesichert worden. Bis Juni 2006 könnten weitere 90 bereits bewilligte Anlagen mit 180 MW dazukommen. Das würde zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtinvestition von rund 500 Millionen Euro in NÖ Windparks, 950 Arbeitsplätze bzw. einen Anteil von knapp 10 Prozent am niederösterreichischen Strombedarf aus Windkraft bedeuten.

Die Ergebnisse der zwischen September 2003 und September 2004 in den Windparks Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha), Obersdorf (Bezirk Gänserndorf) und Steinberg-Prinzendorf (Bezirk Mistelbach) durchgeführten Studie fasste Autor Dr. Andreas Traxler zusammen: Die aus aufgefundenen toten Tieren und der Verschleppungsrate durch Aasverwerter errechnete Kollisionsrate liege pro Anlage im Jahresdurchschnitt bei 7,1 Vögeln und 5,3 Fledermäusen: „Das entspricht bei den Vögeln etwa der Beute, die eine Hauskatze im Jahr schlägt.“

Zudem handle es sich bei den Vögeln laut Traxler nur um häufige und nicht gefährdete Singvögel, nicht um naturschutzrelevante Arten, wohingegen bei Fledermäusen alle Kollisionsopfer unter letztgenannte Kategorie fielen. Insgesamt stelle die Studie den NÖ Windkraftanlagen ein gutes Zeugnis aus, es gebe keinen „Supergau für Vögel“: weder beim Vogelschlag noch beim Meideverhalten von Brutvögeln oder bei Irritationen von Zugvögeln.

Informationen: http://www.igwindkraft.at
     
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