Wien (bm:bwk) - „Bei allen Studien der OECD muss die Erhebungsbasis genau definiert sein und es muss Übereinstimmung
bei den Testaufgaben geben. Die Datensammlung Education at a glance soll auf einen dreijährigen Rhythmus geändert
werden, damit tatsächliche Entwicklungen ablesbar sind.“ Dies forderte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer
bei der internationalen OECD Tagung in St. Gallen/Schweiz.
Auf Einladung des Präsidenten der Schweizer Erziehungsdirektorenkonferenz, Regierungsrat Dr. Hans Ulrich
Stöckling, diskutierten Minister aus Kanada, Australien, Portugal, Deutschland, Tschechische Republik, Slowakische
Republik, Ungarn, Norwegen und Österreich die Fragen der Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung
im Schulwesen.
Die einzelnen Länder stellten ihre Systeme von Tests und Auswertungen vor und legten auch dar, welche Chancen
und welche Risiken damit verbunden sind. Bildungsministerin Gehrer berichtete aus österreichischer Sicht über
die Erarbeitung der Bildungsstandards und der dazugehörigen Testaufgaben, über die Testreihe zum sinnerfassenden
Lesen und über das Ziel zu einem regelmäßigen Monitoring der Schulqualität zu kommen, wie
es auch die Zukunftskommission vorgeschlagen hat.
In der intensiven Diskussion wurde auch die Frage der Darstellung der Testergebnisse erörtert. Dabei wurde
festgestellt, dass einfache Rankings nicht wirklich aussagekräftig und oft der Anlass zu Fehlinterpretationen
sind. Etliche Länder berichteten, dass die Veröffentlichung von Ergebnissen zwar zu heftigen Diskussionen
führte, aber auch tatsächliche Verbesserungen der Qualität des Unterrichts zur Folge hatte. Es gab
allgemeine Übereinstimmung, dass bei einer größeren Autonomie der Schulen eine genaue Berichterstattung
und verstärkte Qualitätskontrolle erforderlich ist. Genau diesen Weg hat die Zukunftskommission vorgeschlagen.
Mit dem Vorsitzenden der Bildungsabteilung der OECD, Berry McGaw, besprach Ministerin Gehrer auch die Positionierung
der berufsbildenden Schulen in internationalen Berichten. Diese Ausbildungen an Akademien und Höheren Schulen
werden oft unterbewertet. Der Vorsitzende sagte zu, diese Frage zusammen mit der Schweiz und Deutschland zu prüfen.
Zwei Besprechungstermine im Mai und Juni wurden bereits vereinbart. Unsere Schulen legen den Grundstein für
eine gute Zukunft unseres Landes. Die beste Qualität ist daher oberstes Gebot. "Qualitätsüberprüfungen
sind daher nicht Selbstzweck, sondern aus der Verantwortung gegenüber der Jugend notwendig", sagte Gehrer
abschließend. |