Mädchen auf Entdeckungsreise zu neuen Berufen
Linz (lk) - "Mit dem Girls Day soll Mädchen Mut zu neuen Berufen gemacht werden",
betonte Frauen-Landesrätin Dr. Silvia Stöger beim 5. Girls Day am Donnerstag (28. 04.). Ziel des
Girls Day ist es, Mädchen zukunftsorientierte Berufe näher zu bringen und das Berufswahlspektrum auf
andere Berufe als die "Top-Hits" Friseurin, Bürokauffrau und Verkäuferin auszuweiten. Schule,
Eltern und Betriebe sollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam gemacht werden, dass Mädchen mehr können,
als ihnen oft zugetraut wird.
Mehr als 900 Mädchen nützten die Gelegenheit, in einem von über 260 Betrieben und Organisationen
technische Berufe kennen zu lernen. Landesrätin Dr. Silvia Stöger und Brigitte Lohnecker, die Leiterin
des Büros für Frauenfragen des Landes Oberösterreich sowie einige Vertreterinnen der Kooperationspartner
besuchten die Mädchen an ihren Arbeitsplätzen und konnten sich vor Ort überzeugen, wie begeistert
die Mädchen von Berufen waren, die sie zum Großteil vorher nie in Betracht gezogen hätten.
Landesrätin Dr. Stöger: "Es war eine tolle Bestätigung dafür, dass dieser Aktionstag einen
wichtigen Beitrag für die Zukunft der Mädchen leistet. Für die jungen Frauen ist es entscheidend,
dass sie Erfahrungen in Berufen sammeln können, von denen sie gar keine Ahnung haben oder von denen sie denken,
dass das nur etwas für Burschen ist."
Das bestätigt auch Johanna, die sich in der Firma Schatzdorfer als echtes Naturtalent herausstellte - ihre
Schweißnaht war nahezu perfekt: "Es war alles so super und so klass, ich könnte mir sofort vorstellen,
diesen Beruf zu ergreifen." Ihre Mentorin im Betrieb, Frau Mairinger, räumt ein, dass sie zu Beginn etwas
skeptisch war, ob der Girls Day bei den Mädchen wirklich etwas bewirken würde, aber: "Es war beeindruckend
zu sehen, wie die Mädchen innerhalb von ein paar Stunden Feuer und Flamme für den unbekannten Beruf waren."
Johann Steffner von der Johann Steffner GesmbH Dachdeckerei Bad Goisern hat ähnliche Erfahrungen gemacht:
"Anfänglich hatten die Mädchen weniger Interesse am Beruf selbst, sondern eher daran einen abwechslungsreichen
und spaßigen Tag zu verbringen. Im Laufe des Tages ist das Interesse merklich gewachsen, vor allem der Praxisteil,
das Arbeiten an Werkstücken, wurde sehr gut aufgenommen."
Oskar Miller von der Firma TCG in Kirchdorf, die zehn Mädchen am Girls Day die Arbeitswelt in technischen
Berufen näher brachte, meinte auf die Frage, was er von Mädchen in solchen Berufen hält: "Da
gehören sie hin. Sie haben ein gutes Auge und sind sehr genau. Die Zeiten, wo es sehr viel auf Kraft an kam
sind vorbei. Ziel der TCG ist es, im gewerblichen Bereich Mädchen und Burschen im Verhältnis von 1:1
zu haben. Es gelingt uns noch nicht, aber wir arbeiten daran." Und der Girls Day hilft mit.
Diese Aktion von Landesrätin Dr. Stöger und dem Büro für Frauenfragen wird in Kooperation mit
dem AMS OÖ, Arbeiterkammer OÖ, Industriellenvereinigung OÖ, Jugend Referat des Landes Oö.,
Landesschulrat für OÖ, Wirtschaftskammer OÖ und Österreichischer Gewerkschaftsbund veranstaltet.
"Die Rückmeldungen seitens der Betriebe und der Mädchen sind für uns ein wichtiger Motor um
den Girls Day im nächsten Jahr wieder in Angriff zu nehmen", bekräftigt Dr. Stöger. |