Bozen (lpa) - Den besonderen Bedürfnissen der ladinischen Sprachgruppe
soll auch an der Freien Universität in Südtirol entgegen gekommen werden. Über einen Lehrstuhl für
Ladinistik, der an der Bildungswissenschaftlichen Fakultät in Brixen eingerichtet werden soll, hat Ladinerlandesrat
Florian Mussner mit dem Uni-Präsident Friedrich Schmidl und dem Verantwortlichen der ladinischen Abteilung
an der Uni, Theodor Riffesser gesprochen. Diskutiert wurde auch über ein Projekt zur Mehrsprachigkeit in den
ladinischen Kindergärten und Schulen.
Ein eigener Lehrstuhl für Ladinistik an der Bildungswissenschaftlichen Fakultät liege ihm besonders am
Herzen, betonte Landesrat Mussner beim gestrigen Gespräch mit Schmidl und Rifesser. Auf diese Weise könne
der Bereich Sprachdidaktik besser abgedeckt werden und die angehenden Grundschullehrer und Kindergärtnerinnen
der ladinischen Ortschaften könnten sich so besser auf ihre Arbeit in der ladinischen paritätischen Schule
vorbereiten.
Die Freie Universität Bozen will in Kürze das Statut der Uni neu formulieren. Dabei sollen der Universitätsausschuss
und der Universitätsrat zusammengelegt werden. "Für uns Ladiner ist es besonders wichtig, dass auch
unsere Sprachgruppe mit dem neuen Statut in der Uni angemessen vertreten ist", unterstrich Mussner. Die Uni-Vertreter
sicherten zu, sich auch für eine angemessene Vertretung der Ladiner einzusetzen.
Auch über ein Projekt zur Mehrsprachigkeit in den Kindergärten und Schulen in Gröden und im Gadertal,
das noch in diesem Herbst starten soll, haben Mussner, Schmidl und Rifesser gesprochen. Dabei soll die Didaktik
des Sprachenunterrichts in den mehrsprachigen Schulen der ladinischen Täler untersucht werden. Auf dieser
Basis soll dann eine Didaktik für den Sprachunterricht erarbeitet werden, die dem paritätischen Schulmodell
an den ladinischen Schulen entgegen kommt. Damit können dann die Lehrer und Kindergärtnerinnen arbeiten.
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