Vbgm. Grete Laska überreicht Christian Kolonovits das Goldene Verdienstzeichen
des Landes Wien
Wien (rk) - Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Mittwoch (27. 04.)
im Wiener Rathaus zwei österreichischen Musikern hohe Auszeichnungen des Landes Wien: Christian Kolonovits,
Komponist, Dirigent, Musiker, erhielt das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien, Drahdiwaberl-Chef Stefan Weber
das Silberne. Im Rahmen der Verleihung kam es zu aktionistischen Darbietungen der Drahdiwaberln, die vom Publikum
begeistert aufgenommen wurden. An der lebhaften Feierstunde nahmen auch zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur
teil, darunter Vizebürgermeisterin Grete Laska, Landtagsabgeordneter Prof. Harry Kopietz, SPÖ-Klubobmann
Christian Oxonitsch, Rudi Klausnitzer, Wolfgang Ambros.
Die Musikstadt Wien bestehe nicht nur aus Mozart, Schubert und Strauss, sondern auch aus Musikern unserer Generation,
so Mailath-Pokorny in seiner Einleitung. "Das Musikleben unserer Stadt in den letzten Jahrzehnten wäre
ohne Christian Kolonovits und Stefan Weber nicht denkbar. Sie haben zahlreiche Musikerkollegen entdeckt, gefördert
und beeinflusst", so der Kulturstadtrat.
Christian Kolonovits beherrsche und überschreite alle Arten von Musikstilen und sei ein harter Arbeiter, der
bis zur Selbstaufgabe arbeite, meinte Rudi Dolezal von DoRo-Film in seiner persönlich gehaltenen Lobrede.
In seiner "audiovisuellen Laudatio" zeigte Dolezal Bilder und Filmausschnitte aus den beruflichen Stationen
Kolonovits', sowohl seine Zusammenarbeit mit den Austro- Pop-Künstlern, als auch mit den Wiener und Berliner
Symphonikern.
Er sei sehr geehrt, in den Kreis der Würdenträger aufgenommen worden zu sein, so Christian Kolonovits
in seinen Dankesworten. "Für mich ist es wichtig, in dieser Stadt, die meine Heimat geworden ist, bemerkt
zu werden".
Stefan Webers Dankesworte an die Stadt Wien lösten sich in einem Spektakel der Drahdiwaberln auf.
Biographie Christian Kolonovits
Christian Kolonovits wurde 1952 in Rechnitz (Burgenland) als Sohn eines kroatischen Vaters und einer ungarischen
Mutter geboren. Bereits mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht. Nach dem Gymnasium in
Wien studierte er Klavier, Komposition, Dirigieren und Cello an der Wiener Musikhochschule. Schon während
des Studiums arbeitete er als Studiomusiker, Barpianist und spielte in diversen Bands. Praktisch alle namhaften
österreichischen Interpreten, aber auch internationale Stars arbeiteten mit Kolonovits zusammen.
Ab den 90er Jahren verlegte Kolonovits seine musikalischen Schwerpunkte vornehmlich auf symphonische Arbeiten.
Seine Fähigkeit Rock, Pop und klassische Elemente zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, machten ihn zu
einem weltweit gefragten Arrangeur und Musikproduzenten. Es entstanden Projekte mit den Wiener Symphonikern, Berliner
Philharmonikern, Moscow State Symphonic, Radio Symphonie Orchester, der Budapester Philharmonie, dem Hollywood
Bowle Orchester, Bruckner Orchester Linz u. v. a. 2003 übernahm er die künstlerische Gesamtleitung der
Klangwolke in Linz.
2004 übernahm er die künstlerische Leitung des neu gegründeten Festivals "Vox Pannonica"
und komponierte dafür das Folkmusical "Coming home". Seit Februar 2004 läuft mit großem
Erfolg die erste deutschsprachige Fassung des Musicals "Romeo & Julia" mit Arrangements von Christian
Kolonovits.
Biografie Stefan Weber
Der 1946 in Wien geborene Stefan Weber studierte von 1964 bis 1970 an der Akademie der Bildenden Künste
in der Meisterklasse für Grafik. 1970 legte er die Lehramtsprüfung für Allgemeinbildende Höhere
Schulen ab und unterrichtete bildnerische Erziehung am Gymnasium Waltergasse in Wien. 1975 erwarb er das Diplom
für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste.
1969 gründete Stefan Weber die Rock-Kabarett-Gruppe "Drahdiwaberl", die eine exzeptionelle Rolle
in der Wiener Alternativkultur spielt. Viele prominente Musiker/innen haben ihre Karriere bei Drahdiwaberl begonnen,
wie etwa Falco und Jazz Gitti. Stefan Weber versucht mit Drahdiwaberl auf teilweise sehr provokante Weise auf gesellschaftliche
Missstände aufmerksam zu machen.
Die Handschriftensammlung der MA 9 - Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt einen Großteil des Archivs
von Stefan Weber, das seinen großen Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Wiener Szene belegt. In
der Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek finden sich fast vollständig die von Stefan Weber
gestalteten Plakate, die ob ihrer hohen künstlerischen Qualität immer wieder in Ausstellungen gezeigt
werden. |