LTP Halder gegen Harmonisierung der Sozial- und Wirtschaftsgesetze
Bregenz/Brüssel (vlk) - Den Dialog mit den gesetzgebenden Regionalparlamenten intensivieren
will der Ausschuss der Regionen Europas (AdR). Erwogen wird zudem die Einrichtung eines parlamentarischen Ausschusses
zur Kontrolle des Subsidiaritätsprinzips. Bei der Debatte um die Harmonisierung der Sozial- und Wirtschaftsgesetze
sprach sich Landtagspräsident Gebhard Halder für einen regionalen Wettbewerb statt einer von oben verordneten
Gleichmacherei aus.
Für dieses Anliegen fand Halder im bayerischen Staatsminister für Europa-Angelegenheiten und regionale
Beziehungen, Eberhard Sinner, einen Verbündeten für einen gemeinsamen Abänderungsantrag, der jedoch
in der Minderheit blieb. "Eine Nivellierung der Standards bedeutet nicht gleichzeitig in allen EU-Mitgliedsstaaten
ein gleich hohes Niveau zu haben. Hier können Standards nicht von oben herab verordnet werden. Voraussetzung
ist zuerst die Anpassung vor allem der neuen EU-Mitglieder auf das Niveau der anderen Länder", so Halder.
Die Rolle der Regionalparlamente mit gesetzgebenden Befugnissen war einer der Beratungsgegenstände der Sitzung
der Fachkommission Konstitutionelles vom vergangenen Freitag (22. April). Wie LTP Halder betonte, ging es dabei
um eine stärkere Einbindung des AdR in den europäischen Entscheidungsprozess. So sollen die gesetzgebenden
Regionalparlamente bei den Vorarbeiten zur Rechtsetzung einbezogen und im Rahmen der Umsetzung des Frühwarnmechanismus
angehört werden.
Durch den Verfassungsvertrag wurde die regionale und lokale Selbstverwaltung auf höchster rechtlicher Ebene
anerkannt. LTP Halder: "Die Übertragung von Kompetenzen auf die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften
muss jedoch laut AdR jedenfalls mit der Zuteilung von Finanzmitteln einhergehen." |