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Gesetzesänderung für Bundesrat wird gefordert |
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erstellt am
26. 04. 05
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Bundesräte
sollen selbst über Vorsitzenden entscheiden können
Van der Bellen fordert Gesetzesänderung für Bundesrat
Wien (grüne) - Als Konsequenz aus der Causa Kampl wollen die Grünen eine Gesetzes-
änderung im Bundesrat. Konkret schlug Bundessprecher Alexander Van der Bellen in einer Pressekonferenz Montag
(25. 04.) Vormittag vor, dass die Länderkammer ihren Präsidenten künftig selber wählt.
Das heißt, den jeweiligen Landtagen käme dann nur noch ein Vorschlagsrecht zu. Einen entsprechenden
Antrag werden die Grünen dem Verfassungsausschuss zuleiten.
Von der ÖVP verlangte Van der Bellen eine Garantie, dass BZÖ-Bundesrat Siegfried Kampl nicht den Posten
des Vorsitzenden der Länderkammer im zweiten Halbjahr 2005 übernehmen kann. Zwar sei der Bundesratspräsident
nicht die zentrale Figur im österreichischen Staat, es handle sich aber um eine der höchsten protokollarischen
Funktionen. Und jemand, der die Gestapo und die SS gewissermaßen in Schutz nehme und den Nationalsozialismus
verharmlose, sei in dieser Position inakzeptabel, so Van der Bellen zu Kampls Aussagen, wonach nach dem Krieg eine
"brutale Naziverfolgung" stattgefunden habe und Wehrmachts-Deserteure zum Teil "Kameradenmörder"
gewesen seien.
Generell stellt Van der Bellen der Koalition kein gutes Zeugnis aus: "Die Schüssel/Haider- Regierung
ist am Ende und zerbröselt." Die Frage sei nur noch, wann Neuwahlen stattfänden, er selbst rechne
mit einem vorgezogenen Urnengang noch in diesem Jahr. Und selbst wenn dies nicht der Fall sei, könne die Koalition
nicht damit rechnen, dass die Grünen wegen des EU-Vorsitzes im ersten Halbjahr 2006 sich zurückhalten
werden. Wenn es sein müsse, werde eben während der Präsidentschaft gewählt. Die Verantwortung
trage der Kanzler. Einen fliegenden Koalitionswechsel zu Schwarz-Grün schloss der Bundessprecher einmal mehr
kategorisch aus.
Dementiert wurde von Van der Bellen, dass die Grünen künftig einen strafferen Kurs in Drogen- und Asylfragen
fahren werden. Seine Aussagen dazu in einem Magazin seien missverstanden worden. Man wolle nur die Positionen auch
in diesen Fragen schärfen, um nicht wie bei der letzten Nationalratswahl entsprechender ÖVP-Propaganda
ausgeliefert zu seine. Verschärfungen vor allem im Asylrecht seien dabei aber nicht angedacht. |
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Bieringer: Van der Bellens Vorschlag ist untauglich
Rotation des Bundesrats-Vorsitzenden ist klug, demokratisch und sichert die Gleichwertigkeit
der Bundesländer
Wien (övp-pk) - Als "untauglich" weist der Vorsitzende der ÖVP-Fraktion im Bundesrat,
Ludwig Bieringer, den Van der Bellen-Vorschlag zurück, den Bundesratsvorsitzenden mittels Verfassungsänderung
künftig auch im Bundesrat von den Fraktionen wählen zu lassen. "Der Bundesrat ist die Kammer der
Bundesländer. Die Gleichwertigkeit, den Vorsitz des Bundesrates in alphabetischer Reihenfolge der Bundesländer
rotieren zu lassen, ist klug und demokratisch und jahrzehntelang erfolgreich erprobte Praxis", betonte Bieringer
am Montag (25. 04.).
Der Vorsitz im zweiten Halbjahr 2005 fällt dem Bundesland Kärnten zu. Die Entscheidung, ob Bundesrat
Kampl diesen Vorsitz übernimmt, oblag dem Kärntner Landtag bzw. der persönlichen Entscheidung Kampls.
"Der Ball liegt jedenfalls in Kärnten", stellte Bieringer einmal mehr klar. "Für uns ist
das von Bundesrat Kampl Gesagte jedenfalls inakzeptabel und entspricht weder der historischen Realität noch
der Meinung der ÖVP." |
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