Wien (nvm) - "Durch jede Milliarde an Investitionen in Infrastruktur werden
etwa 15.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Infrastruktur ist ein gewaltiger Beschäftigungsmotor und diese
Bundesregierung lässt diesen Motor auf Hochtouren laufen", erklärte Infrastrukturminister Hubert
Gorbach anlässlich des Infrastrukturgipfels, zu dem er am Dienstag (26. 4.) die Sozialpartner ins Vizekanzleramt
lud.
"Zwischen 2000 und 2014 werden für Straße und Schiene rund 40,5 Milliarden Euro aufgewendet, mehr
denn je zuvor. Von 1985 bis 1999 wurden im Vergleich dazu nur an die 20,7 Milliarden Euro investiert. Wir konnten
also die Investitionen um 96 % steigern", legte Gorbach dar. Im Zuge des Gipfels wurde der Zusammenhang zwischen
der Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes, der Beschäftigung und der Mobilität durch ein leistungsstarkes
Verkehrssystem dargestellt und Optimierungsmöglichkeiten diskutiert.
"Es gibt einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Wirtschaftsleistung und Verkehr. Mit der Verbesserung
der Wirtschaftsbeziehungen zu den neuen maßgeblichen Wirtschaftsräumen des erweiterten Europa wird es
auch eine Verstärkung der Verkehrsbeziehungen geben", so Gorbach. Daran werde intensiv gearbeitet: Auf
der Schiene werde der viergleisige Ausbau der Westbahn von Wien nach St. Pölten bis 2012/13, der Lainzer Tunnel
ebenfalls bis 2012/13, der viergleisige Ausbau St. Valentin - Linz inklusive Bahnhof Linz bis 2012/13 sowie der
viergleisige Ausbau Kundl - Radfeld - Baumkirchen fertiggstellt sein. Mit dem Ausbau der A6 zwischen Wien und Pressburg
bis 2007, der A5 zwischen Wien und Brünn bis 2009, der Anbindung an Ungarn über die A3, die S 31 und
die S7 bis 2010 sowie der A10 Tauernquerung bis 2010 laufe auch das Ausbauprogramm für die Straße auf
Hochtouren, so Gorbach.
"Diese Bundesregierung hat im Jahr 2000 ein Straßennetz mit großen Schwächen und Lücken
übernommen - es bestand angesichts der bevorstehenden EU-Erweiterung dringender Handlungsbedarf. Meilensteine
wurden mit der Erstellung des Generalverkehrsplans, dem Programm für den Infrastrukturausbau in Österreich,
unter Einbindung der Bundesländer gesetzt", führte Gorbach aus. Um flexibel auf aktuelle Entwicklungen
in den Wirtschaftsräumen reagieren zu können, sei der Ausbauplan nicht statisch zu verstehen, sondern
unterliege einer laufenden Evaluierung und Konkretisierung im Rahmen des ASFINAG Bauprogramms und des ÖBB-Rahmenplans,
so der Verkehrsminister.
"Trotz diszipliniertem Spar- und Konsolidierungskurs investieren wir in die Infrastruktur so viel wie nie
zuvor. Wir haben es durch die reibungslose Einführung der LKW-Maut Anfang des letzten Jahres geschafft, die
Straßenfinanzierung abzusichern. Wir haben der ÖBB eine neue Struktur gegeben und eine Entschuldung
um sechs Milliarden durchgeführt. Mit den PPP-Modellen beziehen wir erstmals private Investoren in Infrastrukurvorhaben
ein, um rascher realisieren zu können", erklärte der Verkehrsminister. Die Ausschreibung für
die Nordautobahn als PPP-Modell werde noch im Mai erfolgen, kündigte er an. Auch für die Summerauer Bahn
sei ein vorgezogener Ausbau bis 2012 durch eine PPP-Finazierung vorgesehen. "Das sind europaweit Vorzeigemodelle
für alternative Finanzierungen. Wir gehen mutige Schritte für den Wirtschaftsstandort und für die
Schaffung neuer Arbeitsplätze", schloss Gorbach. |