"GenderAlp" setzt sich für geschlechtergerechte Verteilung der öffentlichen
Gelder ein
Salzburg (lk) - Bei der Qualitätssicherung in der Vergabe öffentlicher Gelder gilt das
Land Salzburg als Pionier. Bei der Gender-Budgeting-Fachtagung des Projektes „GenderAlp – Raumentwicklung für
Frauen und Männer“, das kürzlich unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit
und Frauen in Wien stattfand, errang das regionale Projekt des Landes Salzburg besondere Aufmerksamkeit. Als regionales
Pilotprojekt nehme das Land das noch weitgehend unbearbeitete Feld der Qualitätssicherung und Standardisierung
im Prozess des geschlechtergerechten öffentlichen Budgets in Angriff, so Mag. Romana Rotschopf, Frauenbeauftragte
und Leiterin des Büros für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes Salzburg am Freitag (06. 05.).
Expert/innen, Politiker/innen und Interessierte von nationaler und europäischer Ebene kamen bei der Fachtagung
zusammen, um die Aktivitäten und laufenden Projekte für die Umsetzung von geschlechtergerechten öffentlichen
Haushalten (= Gender Budgeting) in Österreich zu sammeln und zu vernetzen. Österreichweit ist „GenderAlp“
das einzige Projekt, das in einer derart internationalen Dimension umgesetzt wird. Zwölf Partnerstädte
und -regionen des Alpenraums aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien sind beteiligt.
Rotschopf erklärte die geografische Dimension: „Die spezifischen Probleme und Strukturen des Alpenraums haben
die Partner/innen gemeinsam. Auf dem Arbeitsmarkt und bei der Infrastruktur herrschen nach wie vor tradierte soziale
Rollen von Frauen und Männern. Entscheidungsstrukturen sind fest in männlicher Hand. Die Regionen müssen
in dem stärker werdenden Wettbewerb die Stärken von Männern und auch Frauen besser mobilisieren,
um erfolgreich zu sein.“ Bei der Raumplanung und bei Budgetprozessen in öffentlichen Haushalten sollen durch
die Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse der Zielgruppen Frauen und Männer Standort- und
Lebensqualität gefördert werden. Unter der Federführung des Büros für Frauenfragen und
Chancengleichheit übernimmt das Land Salzburg die Aufgabe des Leadpartners im Projekt „GenderAlp“.
Das Projekt „GenderAlp – Raumentwicklung für Frauen und Männer“ hat eine Laufzeit bis 2007 und ist mit
2,3 Millionen Euro budgetiert. Davon kommt je die Hälfte aus dem ERDF-Fonds und den Partnerstädten und
-regionen. Ziele sind die Sensibilisierung im Gender Planning und Gender-Budget-Prozessen zur verbesserten Implementierung
von Gender Mainstreaming, konkrete Werkzeuge und Schulungsmaßnahmen für Entscheidungsträger/innen
in Politik und Verwaltung zu erarbeiten, die Vernetzung von Verwaltungen zum Austausch von Erfahrungen bei der
Implementierung von Gender Mainstreaming, die Schaffung einer Wissensbasis und Wissensdatenbank zu Qualitätsmanagement
in Raumplanung und öffentlichen Budgets in Verbindung mit Gender Mainstreaming, der Austausch von Erfahrungen
und positiven Beispielen aus der Praxis von Gender Mainstreaming, Gender Planning und Gender Budgeting zwischen
den Partner/innen sowie die Kommunikation der Ergebnisse der regionalen Projekte. Zielgruppen sind Entscheidungsträger/innen
in Verwaltung und Politik auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler (Alpiner Raum, Europäische
Union) Ebene. |