NÖ Industrie erfreut sich einer sehr guten Geschäftslage  

erstellt am
09. 05. 05

St. Pölten (nöwpd) - In der niederösterreichischen Industrie läuft es deutlich besser als im Bundesdurchschnitt. Ihr Vorsitzender, Norbert Zimmermann, führt das in erster Linie auf die Osterweiterung zurück, weil die NÖ Betriebe die Chancen auf den rasch wachsenden Märkten in ihrer Nähe zu nützen verstehen. Deshalb weiche Niederösterreich vom Trend im Bund und in Europa positiv ab. Für Zimmermann allerdings ein Grund, die forcierte Modernisierung der Verkehrsadern einzumahnen. Denn mit der noch engeren Zusammenarbeit mit den Nachbarn könne man "Kleinkonjunktur für die Kleinregion gewinnen."

Obwohl die NÖ Industrie derzeit sehr gut ausgelastet sei, könne man nicht ganz unbesorgt sein, meint der Chef der NÖ Industriellenvereinigung (IV) unter Bezugnahme auf globale Gegenwinde. So mache die Autoindustrie Druck auf die Zulieferindustrie, der starke Euro erschwere den Export, und außerdem seien die hohen Energie- und Stahlkosten ein Problem und ein solches sei es auch, "wenn in China die Wirtschaft zu flattern beginnt." Laut IV-Landesgeschäftsführer Fritz Wedorn können auch dicht gefüllte Auftragsbücher den negativen Trend im Beschäftigtenstand in der Industrie nicht umdrehen.

Den Blick auf den allgemeinen Branchentrend ergänzte der Vorstandsvorsitzende der FAG Austria, Rupert Sitz, mit konkreten Zahlen seines Unternehmens. Als Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie konnte es im letzten Jahr in Berndorf mit 490 Mitarbeitern den Umsatz bereits zum zweiten Mal um mehr als 20 Prozent auf nunmehr 110 Millionen Euro steigern. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müsse man nicht nur laufend neue Produkte entwickeln, sondern auch ständig an der Kostenschraube drehen, meint Sitz.

Zwei Anliegen rückt die Industrie jetzt in den Vordergrund. In der Slowakei endet derzeit die Transsibirische Eisenbahn. Mit einem Anschluss dazu soll das Tor nach Rußland und nach Asien auf dem Landweg geöffnet werden. Und das Triestingtal braucht endlich einen Hochwasserschutz. Zimmermann: "Wenn ein Betrieb zweimal unter Wasser ist, überlegt er sich weitere Investitionen." (mü)
     
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