Dem russischen Volk dankbar für Österreichs Freiheit  

erstellt am
09. 05. 05

BR-Präsident Pehm im Gespräch mit Föderationsratsvorsitzendem Mironov
Wien (pk) - Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Russland, Fragen des Föderalismus, aber vor allem das Gedenken an das Ende des Krieges vor 60 Jahren und der Abschluss des Staatsvertrags vor 50 Jahren standen im Mittelpunkt eines Gesprächs, das Bundesratspräsident Georg Pehm mit dem Vorsitzenden des russischen Föderationsrates, Sergej Mironov, am späten Samstag (07. 05.) Nachmittag im Parlament führte. An dem Gespräch nahm auch Bundesrats-Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach teil. Mironov hält sich zu einem zweitägigen Besuch mit einer Delegation in Österreich auf; er besucht heute Abend das Burgenland und nimmt morgen, Sonntag, an der großen Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen teil.

Bundesratspräsident Pehm zeigte sich dankbar gegenüber dem russischen Volk und gegenüber der Roten Armee - "dafür, dass wir hier in Freiheit und Souveränität sitzen dürfen", wie er betonte. Es gelte, aus dem Geschehenen die Lehre zu ziehen: Nie wieder dürfe so etwas wie in den dunklen Zeiten unserer Geschichte geschehen. Pehm würdigte den Beitrag Moskaus für Österreichs Weg zu Unabhängigkeit und Freiheit vom Moskauer Memorandum bis zum Staatsvertrag. Bundesrats-Vizepräsidentin Haselbach kam auf das Thema Sklavenarbeiter zu sprechen. "Wir verneigen uns vor der Kraft und vor dem Mut dieser Menschen", sagte sie. Dankbarkeit und Genugtuung äußerte sie über die Öffnung der russischen Archive.

10.573 ehemalige Zwangsarbeiter aus Russland hätten Leistungen aus Österreich bezogen, sagte der Vorsitzende des russischen Föderationsrats, Mironov, und würdigte diesen Schritt Österreichs.

Beide Seiten zeigten sich zuversichtlich bezüglich des Ausbaus der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, sowohl bei Fertigwaren wie auch bei Rohstoffen wie Erdgas. Bundesratspräsident Pehm stellte dabei auch einen Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit her.

Das offizielle Programm der russischen Delegation hatte vor dem Besuch im Parlament mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal für die gefallenen sowjetischen Soldaten am Schwarzenbergplatz begonnen. In Eisenstadt trifft die Delegation mit dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl zusammen. Für Sonntag ist zunächst eine Kranzniederlegung beim russischen Denkmal im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen vorgesehen. Vor Beginn der Befreiungsfeier trifft Mironov mit Bundespräsident Heinz Fischer zusammen.
     
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