Ultraschall fördert Heilung nach Schlaganfall  

erstellt am
06. 05. 05

Kombinationstherapie löst Blutgerinnsel schneller auf
Boston/Berlin (pte) - Eine Kombinationstherapie aus Medikamenten und Ultraschall kann ein Blutgerinnsel bei einem Schlaganfall schneller auflösen, als die blosse Verabreichung von Arzneimitteln. Zu diesem Schluss kommt eine Studie eines internationalen Forscherteams im Wissenschaftsmagazin New England Journal of Medicine. Die bisher einzige effektive Therapie besteht in einer medikamentösen Auflösung dieser Gerinnsel mittels so genannter "Thrombolytika".

Schlaganfälle entstehen in der Regel als Folge eines Verschlusses einer Hirnarterie durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Bei der Beschallung der verschlossenen Arterie durch den Schädelknochen mit Ultraschall entsteht durch die Freisetzung von Energie im Thrombus möglicherweise eine Zertrümmerung. Dadurch entsteht eine größere Angriffsfläche für das Medikament, so dass der Gefäßverschluss schneller wieder geöffnet wird. Die lebensnotwendige Hirndurchblutung im betroffenen Areal wird dadurch wieder hergestellt, berichtet die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG) http://www.dsg-info.de . Eine solche Behandlung trage zur schnelleren Genesung der Patienten bei, meint Martin Grond, Vorstandsmitglied der DSG. "Der kontinuierliche Einsatz von Ultraschall könnte in Zukunft die Therapie mit Thrombolytika ergänzen und die Heilungschancen nach einem Schlaganfall erhöhen".

Ultraschall wurde bisher bei Schlaganfall-Patienten nur zu diagnostischen Zwecken eingesetzt, um die Gefäßverschlüsse zu lokalisieren. Nach den ersten Untersuchungen konnten keine erhöhten Gefahren bei einer Kombinationsbehandlung festgestellt werden. Insbesondere die Hirnblutungsrate war nicht erhöht. Nach den Erfolgen der Pilotstudie mit knapp 130 Patienten in Nordamerika und Europa soll nun die Phase-II-Studie weitere Erkenntnisse liefern.

Zu den dringlichsten Maßnahmen bei einem Schlaganfall gehört die Wiederherstellung der lebensnotwendigen Sauerstoff-Versorgung wichtiger Gehirnareale. Daher erhalten Patienten möglichst frühzeitig ein Medikament zur Blutverdünnung, das das Gerinnungsgleichgewicht des Blutes wiederherstellt und die Gerinnsel in den Blutgefäßen auflöst. Je schneller ein Arterienverschluss aufgelöst wird, desto mehr Hirngewebe kann gerettet werden.
     
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