Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel verlieh am Dienstag (03. 05.) dem ehemaligen amerikanischen
Vizefinanzminister und Diplomaten Stuart Eizenstat das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern. Eizenstat
war in seiner Eigenschaft als Sonderbeauftragter für Ansprüche aus der Zeit des Holocaust maßgeblich
am Zustandekommen des österreichischen Versöhnungsfonds beteiligt, der im Jahr 2000 in Kraft getreten
ist. „Heuer begehen wir den 60. Geburtstag der Zweiten Republik, das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung
der Konzentrationslager. Es ist ein Jahr des Gedenkens und der richtige Moment, das Zustandekommen des Versöhnungsfonds
mit Stuart Eizenstat noch einmal zu feiern“, sagte Schüssel in seiner Lobrede. Er verwies auf die großen
Verdienste von Stuart Eizenstat, den Opfern des Nazi-Regimes späte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Schüssel erinnerte an die vielen Verhandlungen, die schließlich zum erfolgreichen Abschluss des Versöhnungsfonds
geführt haben. Mit dem Vertrag von Washington, der mit Hilfe von Eizenstat zustande kam, wurden wesentliche
Lücken der österreichischen Gesetzgebung der Nachkriegszeit geschlossen. „Ich habe in dieser Zeit nicht
nur die diplomatischen und juristischen Fähigkeiten Eizenstats kennen und schätzen gelernt, sondern vor
allem auch die große Hingabe, mit der Sie sich der schwierigen Thematik der Entschädigungen widmete“,
so der Bundeskanzler. „Gemeinsam gelang es uns, den Mythos zu revidieren, dass für die Opfer und Zwangsarbeiter
schon alles, was im Bereich des Möglichen lag, getan worden sei.“ |