Bozen (lpd) - Seit knapp zwei Jahren befasst sich die Landesberufsschule für das Gastgewerbe "Savoy"
in Meran mit einem ganz besonderen Thema: der Verhinderung rechter Gewalt. Nun hat man gemeinsam mit Bildungslandesrat
Otto Saurer Bilanz über die verschiedenen Initiativen im Rahmen des grenzüberschreitenden Comenius-Projektes
"Rechte Gewalt und ihre Prävention" gezogen. Der Bogen spannt sich von Befragungen über Lehrfahrten
bis hin zu einer CD mit "Songs gegen Rechts".
Auf drei Jahre ist das EU-Projekt zur Bekämpfung rechter Gewalt angelegt, das die Landesberufsschule "Savoy"
gemeinsam mit den Partnerschulen aus dem bayerischen Schwandorf und dem österreichischen Hartberg durchführt.
Sozusagen auf halber Strecke, im zweiten der drei Projektjahre, hat man nun an der "Savoy" Zwischenbilanz
gezogen, und zwar gemeinsam mit Bildungslandesrat Saurer, dem die verschiedenen Initiativen im Rahmen des Comenius-Projektes
gegen rechte Gewalt präsentiert worden sind.
Beatrix Kerschbaumer, die Direktorin der "Savoy", schnitt bei der Vorstellung das Problem der zunehmenden
Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft an und betonte, dass die Schule mehr denn je aufgerufen sei, zu dieser Thematik
Stellung zu beziehen. Getan hat man dies an der "Savoy", etwa mit Hilfe einer Schülerbefragung zum
Thema Ausländer, die in einem zweiten Schritt auch auf die Hotel- und Gastwirtejugend ausgeweitet worden ist.
Die Befragung hat unter anderem ergeben, dass man die ausländischen Mitarbeiter in den Gastbetrieben, deren
Freundlichkeit und Sprachkenntnisse überaus schätze.
Mit der "Kulturvielfalt in unserer Gemeinde" haben sich Schüler der "Savoy" im Rahmen
einer Schülerzeitung auseinandergesetzt und sich dabei mit so unterschiedlichen Themen wie dem Ausländerbeirat
in Meran, der jüdischen Kultusgemeinde, einem Besuch im ehemaligen KZ Dachau oder mit den Kochkünsten
eines tunesischen Kochs befasst.
Schließlich hat man sich dem Thema der rechten Gewalt auch künstlerisch genähert. So wurde eine
Kreativwerkstatt mit Matthias Schönweger organisiert, eine Bilderausstellung zum Thema Menschenrechte zusammen
gestellt, in der die Menschenrechtsartikel von 60 Schülern zeichnerisch umgesetzt wurden, und auch eine CD
mit dem Titel "Songs gegen Rechts" produziert. Schüler aller drei Partnerschulen haben für
diesen Tonträger Lieder geschrieben und vertont.
Bildungslandesrat Saurer zeigte sich von der Vielfalt der Projekte beeindruckt und äußerte den Wunsch,
dass die Schüler die Projekte und deren Botschaft nach außen tragen, um in diesem Sinne zur notwendigen
Bewusstseinsbildung beizutragen. Wer Frieden wolle, müsse die Geschichte kennen und daraus lernen, so Saurer.
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