Die Zukunft Europas 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg
Brüssel (europarl) - Anlässlich des Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa
am 8. Mai 1945 und im besonderen Gedenken an alle Opfer des Holocaust betont das Europäische Parlament, wie
wichtig es ist, die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu erhalten. Gleichzeitig vertritt es die Auffassung,
dass nur ein starkes Europa eine Möglichkeit bieten kann, die Gräuel der Vergangenheit zu überwinden.
Es bringt zudem seine Hochachtung und seinen Respekt gegenüber all jenen zum Ausdruck, die gegen die Diktatur
gekämpft haben.
Die Abgeordneten erneuern ihre Verpflichtung für ein friedliches und blühendes Europa auf der Grundlage
der Werte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte.
Auch bekräftigen sie ihr gemeinsames Eintreten gegen jedes totalitäre Regime, ganz gleich welche ideologische
Überzeugung damit verbunden ist.
Darüber hinaus begrüßen die Abgeordneten, dass die mittel- und osteuropäischen Staaten und
Völker nach so vielen Jahrzehnten unter sowjetischer Herrschaft oder Besatzung jetzt ebenfalls die Freiheit
und das Recht haben, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Begrüßt werden auch die Vereinigung Deutschlands
und die Tatsache, dass zehn mittel- und osteuropäische Länder der Europäischen Union beigetreten
sind oder ihr bald beitreten werden.
Das Europäische Parlament erklärt überdies, dass der Prozess der europäischen Integration dazu
beigetragen hat, nahezu alle Nachkriegsdiktaturen auf dem europäischen Kontinent, sowohl in den Ländern
Mittel- und Osteuropas als auch in Spanien, Portugal und Griechenland zu überwinden. Dies zeigt, dass dieser
Prozess als Modell für den Frieden das Ergebnis des freien Willens der Bevölkerung ist, ihr eigenes Schicksal
selbst zu bestimmen und sich zu einer gemeinsamen Zukunft zu bekennen. |