Linz (lk) - Gleichbehandlung wird beim Land Oberösterreich groß geschrieben. Seit zehn Jahren
gibt es im Oö. Landesdienst eine Gleichbehandlungsbeauftragte und eine eigene Gleich- behandlungskommission
mit Mag.ª Christine Kiener an der Spitze.
Um den Stellenwert der Gleichbehandlung in der Gesellschaft noch mehr hervorzuheben fand von 10. bis 11. Mai 2005
im Landesdienstleistungszentrum (LDZ) in Linz die 6. Konferenz der Gleichbehandlungsbeauftragten Österreichs
statt.
Unter Federführung der Gleichbehandlungsbeauftragten für den Oö. Landesdienst Mag.ª Christine
Kiener und unter Patronanz von Personalreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl und Landesamtsdirektor
Dr. Eduard Pesendorfer trafen sich Gleichbehandlungsbeautragte aus ganz Österreich um sich mit dieser Thematik
auseinander zu setzen, sich auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Schwerpunktthemen zu diskutieren.
Unter anderem stand ein Referat über die "Besoldung neu im Oö. Landesdienst" sowie eine Gruppenarbeit
von aktuellen Themen in Form eines "Worldcafes" auf dem Programm.
Die Teilnehmerinnen setzten sich heuer mit folgenden Schwerpunktthemen auseinander:
- Personalentwicklung als wirkungsvolles Instrument der Frauenförderung: Ideale Arbeits- und Rahmenbedingungen
für Gleichbehandlungsbeauftragte
- Umgang mit - nicht nur sexueller - Belästigung
- Eigene Qualifizierung der Gleichbehandlungsbeauftragten zu den neuen Diskriminierungstatbeständen
- Gender Mainstreaming / Gender Budgeting
Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden im Plenum präsentiert und werden in Form vom "Empfehlungen"
über die Verbindungsstelle der Bundesländer den Landesamtsdirektoren der Bundesländer zur Kenntnis
gebracht.
Gleichbehandlung im Oö. Landesdienst
"Einen Erfolg sehe ich darin, dass sich die Gleichbehandlung im Oö. Landesdienst zu einer auf
konsensuale Lösungen ausgerichteten Institution etabliert hat. Eine spektakuläre und auf öffentliche
Wirksamkeit ausgerichtete Vorgangsweise würde mit Sicherheit für die betroffenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mehr Schaden als Nutzen anrichten.", meint Mag.ª Kiener rückblickend auf "10 Jahre
Gleichbehandlung im Oö. Landesdienst".
Mag.ª Kieners Arbeitsweise ist darauf ausgerichtet, anstehende Probleme im Vorfeld mit den Beteiligten abzuklären
und eine Lösung für ein gedeihliches Miteinander im Arbeitsleben zu finden. Gerade in Unternehmen, in
denen die Betroffenen weiterhin beschäftigt bleiben wollen, ist ein besonders sensibler Umgang angebracht,
um (wieder) eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Ein Schwerpunkt der Gleichbehandlung ist die Frauenförderung. Derzeit ist im Oö. Landesdienst bereits
das zweite Frauenförderprogramm in Arbeit. Die Erhöhung des Frauenanteiles in höher qualifizierten
und Leitungsfunktionen ist ein anzustrebendes Ziel, das vor allem mit Maßnahmen der Personalentwicklung erreicht
werden soll. Die Personalentwicklung im Oö. Landesdienst setzt bereits gezielt frauenfördernde Maßnahmen
(z.B. 50 %iger Frauenanteil bei Potentialträger- Lehrgängen verpflichtend).
Gleichbehandlungsbeauftragte Mag.ª Christine Kiener wird zu allen Auswahlverfahren für leitende Funktionen
eingeladen. Obwohl der Anteil von weiblichen Bewerberinnen immer noch sehr gering sind, wurden in den letzten vier
Jahren immerhin neun weitere Frauen in leitende Funktionen bestellt.
Ein hoher Stellenwert kommt dem Land Oberösterreich als attraktiver Arbeitergeber hinsichtlich der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf zu. Hinsichtlich Stundenausmaß und Stundeneinteilung wird weitgehend auf die Wünsche
der Bediensteten eingegangen. 61 % der Landesbediensteten sind Frauen, davon sind 46 % teilzeitbeschäftigt.
Mehr als die Hälfte der Frauen sind unter 40 Jahre, bei den 20 - 30-jährigen Bediensteten liegt der Frauenanteil
bei 73,6 %.
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