Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau leicht, Lebenserwartung stark gestiegen
Wien (statistik austria) - Das Jahr 2004 brachte laut Statistik Austria im Bereich der Bevölkerungsstatistik
einige bemerkenswerte Ergebnisse. So gab es mehr Geburten (+2.024) und mehr Eheschließungen (+1.333) als
im Vorjahr, ein kräftiges Minus bei den Sterbefällen (-2.917) und damit eine deutlich positive Geburtenbilanz
(Geburten minus Sterbefälle) im Ausmaß von 4.676 Personen. Eine höhere Zahl an Lebendgeborenen
als 2004 (78.968) gab es zuletzt im Jahr 1998 (81.233), eine ähnlich positive Geburtenbilanz zuletzt 1997
(4.613). Mehr Eheschließungen als 2004 (38.528) registrierten die Standesämter zuletzt im Jahr 2000
(39.228). Die 74.292 Sterbefälle des Jahres 2004 stellen dagegen einen erfreulichen "Rekord" in
der Geschichte Österreichs dar. Weniger als 75.000 Sterbefälle gab es bisher nur im Jahr 2001 (74.767).
Der Geburtenzuwachs brachte auch einen Anstieg der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau von 1,38 (2003) auf 1,42
(2004), die sich damit auf dem Mitte der 1990er Jahre beobachteten Niveau bewegt. Erfreulich positiv entwickelte
sich die Lebenserwartung bei der Geburt. Sie liegt nun für Frauen deutlich über 82 Jahren (82,2 Jahre)
bzw. für Männer deutlich über 76 Jahre (76,4 Jahre). Verglichen mit 2003 (Frauen: 81,6; Männer:
75,9) ist das ein Anstieg von rund einem halben Jahr.
Eheschließungen
Die endgültige Zahl der im Jahre 2004 geschlossenen Ehen betrug 38.528 und war damit um 1.333 oder
3,6% höher als im Vorjahr (schalttagsbereinigt +3,3%). Überdurchschnittliche Zunahmen gab es in den Bundesländern
Wien (+8,8%) und Tirol (+3,8%). In Salzburg (+3,4%), der Steiermark (+3,3%) und in Oberösterreich (+3,1%)
waren die Zunahmen unter dem Bundesdurchschnitt. Im Burgenland waren genau so viele Trauungen wie im Vorjahr. In
Niederösterreich (-0,2%), Vorarlberg (-0,8%) und Kärnten (-1,4%) waren gegenüber dem Vorjahr Rückgänge
zu verzeichnen.
Geburten
Im Jahr 2004 kamen in Österreich 78.968 Babys zur Welt, um 2.024 mehr als im Vorjahr (+2,6%; schalttagsbereinigt
+2,3%). Die Zunahme betraf - in unterschiedlichem Ausmaß - alle Bundesländer. Das stärkste Plus
verzeichnete Vorarlberg (+6,9%), gefolgt von Niederösterreich (+3,8%), Oberösterreich (+3,1%) und Tirol
(+2,8%). Unter dem Durchschnitt waren die Zunahmen in Wien (+2,2%), im Burgenland (+2,0%) sowie in Salzburg (+1,5%),
in der Steiermark (+1,0%) und in Kärnten (+0,8%).
Die Unehelichenquote (Anteil der unehelich Lebendgeborenen an allen Lebendgeborenen) erhöhte sich im Jahresabstand
von 35,3% auf 35,9%. Auch im Jahr 2004 waren die Unehelichenquoten traditionellerweise in den Bundesländern
Kärnten (50,4%) und der Steiermark (45,9%) am höchsten. Über dem Bundesdurchschnitt lag diese Quote
auch in Tirol und Salzburg (je 39,0%) sowie in Oberösterreich (38,6%). Geringer waren die Anteile nicht verheirateter
Mütter dagegen in Vorarlberg (29,7%), Wien (29,3%), Niederösterreich (29,2%) und im Burgenland (28,2%).
Sterbefälle
Die endgültige Zahl der Gestorbenen betrug 2004 österreichweit 74.292. Sie war damit um 2.917 oder -3,8%
geringer als im Vorjahr (schalttagsbereinigt -4,0%). Die Säuglings-sterblichkeit lag 2004 mit 4,5 Promille
auf dem Niveau des Vorjahres und blieb damit bereits zum achten Mal in Folge unter fünf Promille.
Alle Bundesländer verzeichnen 2004 weniger Sterbefälle als im Vorjahr. Am deutlichsten war der Rückgang
in Salzburg (-6,3%), gefolgt von Wien (-5,9%), Vorarlberg (-4,6%) und dem Burgenland (-3,9%). Geringer als im Bundesdurchschnitt
war die Abnahme in den Bundesländern Niederösterreich (-3,7%), Oberösterreich (-3,4%), Steiermark
(-2,9%), Tirol (-1,2%) und Kärnten (-0,0%).
Geburtenbilanz (Geburtenüberschuss bzw. -defizit)
Das Jahr 2004 brachte einen Geburtenüberschuss im Ausmaß von 4.676 Personen. Die vier westlichen
Bundesländer, also Vorarlberg (+1.600), Tirol (+1.987), Oberösterreich (+2.067), und Salzburg (+1.246)
konnten wie schon in den Vorjahren Geburtenüberschüsse erzielen. Bemerkenswert ist die erstmals seit
vielen Jahrzehnten positive Geburtenbilanz Wiens (+873). Unverändert negativ sind die Bilanzen Niederösterreichs
(-1.038), der Steiermark (-1.020), des Burgenlands (-671) und Kärntens (-368).
Extremwerte und Kuriositäten
Auch die Ergebnisse des Jahres 2004 bringen aus bevölkerungsstatistischer Sicht wieder einige Extremwerte
und Kuriositäten zu tage. So hatten zwei Männer bei ihrer Trauung bereits sieben Eheschließungen
hinter sich. Bei einer Braut vergingen 60 Jahre seit der Lösung ihrer Vorehe und bei einem Mann waren es 50
Jahre. Die jüngste Braut war 15 Jahre alt, die drei jüngsten Bräutigame waren 16 Jahre alt. Die
älteste Braut war stolze 88 Jahre, der älteste Bräutigam 97 Jahre alt. Eine Frau schloss ihre Ehe
mit einem um 51 Jahre älteren Mann, ein Mann heiratete eine um 44 Jahre ältere Frau. Bei vierzehn Eheschließungen
waren Braut und Bräutigam jeweils auf den Tag genau gleich alt.
Die zwei jüngsten Mütter des Jahres 2004 waren erst 13 Jahre, die zwei jüngsten (verheirateten)
Väter 16 Jahre alt. Die älteste Mutter gebar im Alter von 58 Jahren Zwillinge, der älteste Vater
war 76 Jahre alt. Eine Frau brachte ihr bereits 15. Kind zur Welt. In einem Fall sind seit der letzten Geburt bereits
27 Jahre vergangen. Österreichweit gab es 25 Drillingsgeburten. Insgesamt vier Babys waren bei der Geburt
bereits über 60 cm groß und neun Neugeborene brachten über 5.500 Gramm auf die Waage.
Die älteste Frau war beim Ableben bereits im 108. Lebensjahr, der älteste Mann war um 3 Jahre jünger.
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