Die neue Schrödingerschule - ein Quantensprung  

erstellt am
12. 05. 05

Festliche Eröffnung nach dreijährigem Umbau
Graz (stadt) - „Bumm - krach - am Dach“: Drei Jahre lang lernten und lehrten die 770 SchülerInnen und 90 LehrerInnen der Schrödingerschule inmitten einer riesigen Baustelle bzw. in 13 Containern auf dem Sportplatz. Am Mittwoch (11. 05.) Vormittag erinnerten sie sich bei der gelungenen offiziellen Eröffnung der von Grund auf generalsanierten Schule, die um einen spektakulären Zubau, einen „grünen Pfeil“, erweitert wurde, auch musikalisch-witzig an die schwierige Zeit der Bauarbeiten.

Schwebender Pfeil
1961 hatte der Lehrbetrieb in der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Schrödinger in der Schrödingerstraße 5 begonnen, damals war der Bau für 350 Schülerinnen konzipiert. Dank des interessanten Ausbildungsangebotes der HLW Schrödinger, das von „Internationale Kommunikation in der Wirtschaft“ bis zum „Kultur- und Kongressmanagement“ reicht, ist die Schule zuletzt aus allen Nähten geplatzt. Und auch baulich-technisch pfiff das Gebäude „aus dem letzten Loch“. 1997 stellte die Schule deshalb den Antrag auf Generalsanierung. Aus der EU-weiten Ausschreibung durch die Bundesimmobiliengesellschaft ging das Projekt des Grazer Architekten DI Wolfgang Steinegger siegreich hervor. 2002 wurde mit der Sanierung und behindertengerechten Adaptierung des Bestandes begonnen. Parallel zum Hauptgebäude errichtete man einen stählernen Zubau - ein langgestreckter „Pfeil“ aus grün schimmerndem Stahl, der einen Klassen- und Küchentrakt beherbergt und über der Straße „schwebt“. Kostenpunkt: gesamt 10,4 Millionen Euro (7.100 Quadratmeter Nutzfläche).

Neue Schul-Ära
„Ihrem Namen entsprechend hat die HLW Schrödinger einen Quantensprung in eine neue Schul-Ära gemacht“, freute sich heute Vormittag Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl bei der Eröffnung mit Direktorin Hofrat Mag. Dr. Carmen Kratzer, dem Lehrkörper und den SchülerInnen. Die ModeratorInnen der Veranstaltung, die SchülerInnen Anna Fras und Philipp Wacker, entlockten dem Bürgermeister übrigens höchst charmant Informationen über „den Schüler Nagl“, und sie bekamen kurze Einblicke in „die Leiden des jungen N.“ zu hören: „Ich hatte als HAK-Schüler eine wirtschaftliche Ausbildung. Deshalb habe ich nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip gelebt: Besser zwei Monate in den Ferien lernen, als zehn Monate im restlichen Jahr“, erzählte Nagl augenzwinkernd aus seiner Schulzeit. Abschließend gab er der Schulbezeichnung HLW eine ganz neue Bedeutung: „Hier Leben Wirklich Schrödingers“, motivierte das Stadtoberhaupt die Schülerinnen und Schüler und gratulierte auch zu den Ausbildungsschwerpunkten; einige davon, wie etwa „Kongressmanagement“, seien Bausteine, auf die auch die Stadt Graz setzt.

"Schrödingerfenster"
„Dies ist ein wunderbares Ambiente, um Wissensvermittlung so angenehm als möglich zu gestalten“, bestätigte Direktorin Dr. Carmen Kratzer, die den zahlreichen Festgästen, darunter auch Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Landtagspräsident Reinhold Purr, einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Schule seit der Erstgründung 1867 als „Mädchen-, Arbeits- und Fortbildungsschule“ gab: „Damals lernten die Schülerinnen Kleidermachen, Weißnähen und Sticken - seither hat sich sehr viel geändert!“ Kratzer machte auch auf eine künstlerische Besonderheit der neuen Schule aufmerksam: Auf das von Univ.-Prof. Mag. Richard Kriesche geschaffene „Schrödingerfenster“. Nach einem Vorlesungsskriptum des Grazer Quantenphysikers und Nobelpreisträgers Ernst Schrödinger aus den Jahren 1936-38 an der Uni Graz schuf Kriesche ein sechs Quadratmeter großes Glasfenster, auf dem Schrödingers Formeln und Anmerkungen in Sandstrahltechnik aufgebracht wurden.
     
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