Tiroler Zukunftsstiftung präsentiert den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2004  

erstellt am
10. 05. 05

Innsbruck (lk) - Ein Blick auf die Statistik beweist: 2004 war ein erfolgreiches Jahr für die Tiroler Zukunftsstiftung. Aus 188 Firmenbesuchen entstanden 93 erfolgreiche Kooperationsprojekte. 108 Unternehmen sind derzeit in die Arbeit der Kompetenzzentren eingebunden.

641 Personen sind entweder direkt bei den Zentren oder bei den beteiligten Unternehmen angestellt. Die erst im Jahr 2003 gestarteten sechs Clusterkooperationen vernetzten im Vorjahr 308 Unternehmen, Tendenz stark steigend. Mit der Eingliederung der Agenden des Tech Tirol hat sich die Zukunftsstiftung 2004 aber auch neuen Herausforderungen gestellt. Neben dem Schwerpunkt Gründung von Unternehmen sowie der Entwicklung und Förderung bestehender Unternehmen kümmert sich Tirols Standortentwicklungsagentur seit Ende letzen Jahres auch um die Ansiedlung neuer Unternehmen im Rahmen des Wirtschaftsstandort-Marketing.

„Wer einen Blick auf die Tiroler Technologiematrix wirft, sieht, in wie vielen Initiativen und Projekten die Tiroler Zukunftsstiftung aktiv an der Gestaltung des Wirtschaftsstandortes Tirol arbeitet. Dabei wird sichtbar, dass der Erfolg maßgeblich mit der definierten Strategie, sich inhaltlich auf die Bereiche Alpin, Gesundheit und Mechatronik/IT zu konzentrieren, zusammenhängt. Es macht Sinn, sich auf Stärkefelder zu konzentrieren“, freut sich Zukunftsstiftungs-Geschäftsführer Dr. Harald Gohm.

Wie wichtig die konsequente Arbeit der Tiroler Zukunftsstiftung für das Land Tirol ist, bestätigen auch die politischen Vertreter. „Politische Stabilität, sozialer Frieden, gesellschaftlicher Aufschwung und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten stehen und fallen mit der wirtschaftlichen Lage eines Landes“, bringt es Herwig van Staa auf den Punkt. „Ich vertraue darauf, dass die Tiroler Zukunftsstiftung auch in den kommenden Jahren ihre Arbeit in der gewohnt guten Art und Weise vollbringt und einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, Tirol als Wirtschaftsstandort national wie international noch stärker zu positionieren“, verdeutlicht der Landeshauptmann. Besonders die Weiterentwicklung des Bereiches Tourismus mit dem Kompetenzzentrum ECCA sowie die Stärkung der Anwendungszentren sind ihm ein besonderes Anliegen.

„Tirol gehört zu den dynamischsten Regionen in Mitteleuropa und zeichnet sich durch überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und eine hohe Produktivität aus. Das größte Risiko für Tirol wäre es nichts zu tun und sich auf den Lorbeeren auszuruhen“, warnt LHStv. Ferdinand Eberle. Mit der Zukunftsstiftung hat das Land Tirol die Möglichkeit geschaffen, aktiv Standortpolitik zu betreiben und die wirtschaftlichen Stärken Tirols weiter auszubauen. „Dabei wird das von der Zukunftsstiftung eingesetzte Kapital durch eine enge Zusammenarbeit mit Bundes- bzw. EU-Förderprogrammen sowie Unternehmen im Sinne einer optimalen Förderarbeit vervielfacht. Die Tiroler Zentren werden von der Zukunftsstiftung mit 19,7 Millionen Euro finanziert, 70,9 Millionen kommen von Bundesseite sowie von den beteiligten Unternehmen. Dies entspricht einer Hebelwirkung des eingesetzten Kapitals von 1:3,5.

Das Jahr 2004 war geprägt von den Bemühungen, Tirols Spitzenposition im Bereich Gesundheit weiter auszubauen und zu stärken. Dass Tirol als Standort für ausländische Unternehmen zunehmend an Attraktivität gewinnt und die Maßnahmen der vergangenen Jahre Früchte tragen, beweist die Ansiedelung der Forschungsabteilung des bayrischen Pharmaunternehmens BIONORICA AG im Jänner 2005.

2002 stand das Stärkefeld Gesundheit „nur“ für Life Science, Biotechnologie, Medizintechnik, Pharma und Medizininformatik. Nach der Erweiterung um den Bereich Wellness im Jahr 2003 kam 2004 nun der „Sport- bzw. die Sportmedizin“ hinzu. Sport- und Höhenmedizin zählen zu den definierten Forschungsschwerpunkten der neu gegründeten Medizinuniversität Innsbruck. Ein weiterer in das Stärkefeld Gesundheit aufgenommener Technologiebereich ist die Nanotechnologie.

Im September 2004 wurde die Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik Tirol, im Eduard-Wallnöfer Zentrum in Hall eröffnet. Lehrinhalte der UMIT sind: Biomedizinische Informatik, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaften sowie Krisen- und Katastrophenmanagement. Ein internationales Expertengremium der Johannes-Gutenberg Universität Mainz bewertete die steigenden Hörerzahlen und die autonome Struktur der UMIT positiv. Die Jury gab Empfehlungen zur weiteren Entwicklung ab.

Der inhaltliche Schwerpunkt im Stärkefeld Alpin wurde im Jahr 2004 vor allem auf den Bereich Naturgefahren, energiesparendes und alpines Bauen gesetzt. Besonders der Erfolg des Zentrums für Naturgefahrenmanagement überzeugt. Das Kompetenzzentrum verfügt inzwischen über ein Team von fast 50 Wissenschaftlern. Neun neue Projekte, 19 neue kooperierende Unternehmen sowie 20 neue Mitarbeiter erweiterten die Forschungsbereiche im Jahr 2004.

Ähnlich erfolgreich startete der Cluster Qualitätsbetriebe Tiroler Niedrigenergiehaus. Schon im ersten operativen Jahr des Clusters konnte das Ziel von 50 Mitgliedsbetrieben erreicht werden. Ausdruck der gebündelten Kompetenz ist das erste Niedrigenergiehaus-Gemeindezentrum in Radfeld. Für 2005 stehen mit der Gründung des Holz Clusters und der Initiative Alpines Bauen die nächsten großen Projekte vor der Tür.

Mechatronik stellt in der Tiroler Zukunftsstiftung den Überbegriff für die technischen Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Elektronik und Informatik dar.

Mit der Installation eines Christian Doppler Labors für „Advances Hard Coatings“ an der Universität Innsbruck, ist die Tiroler Zukunftsstiftung den Forderungen der Industrie, vermehrt auch in den Grundlagenforschungsbereich zu investieren, nachgekommen. Werkstoff- und Materialbeschichtungen sind in der modernen industriellen Fertigungstechnik verwendete Verfahren, um einem Produkt eine bestimmte Optik, oder Schutz gegen Einsatzbedingungen zu verleihen. Für die Werkzeug und Maschinenindustrie sind besonders Hartstoffschichten, die eine hohe Härte- und Verschleißfähigkeit unter hohen Temperaturen aufweisen, interessant. Am Innsbrucker Institut für Mineralogie und Petrographie wurde für die Analyse der Oberfläche dieser Hartstoffschichten durch die Tiroler Zukunftsstiftung ein Raman-Spektrometer angeschafft.

2005 liegt der Schwerpunkt in der Technologievermittlung und der nachhaltigen Qualifizierung durch universitäre Einrichtungen. Die Tiroler Zukunftsstiftung agiert hier verstärkt als Kooperationsvermittler und Technologiebroker für die Unternehmen.
     
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