Wien (pk) - Der Digitalisierungsfonds und der Fernsehfilmförderungsfonds, die beide im Jahr 2004 auf
Basis des KommAustriaGesetzes eingerichtet wurden, präsentieren am Mittwoch (18. 05.) ihre ersten Tätigkeitsberichte.
Die detaillierte, auf Zahlenmaterial und graphische Darstellungen gestützte Dokumentation wurde vom Bundeskanzler
in einem umfangreichen Bericht zusammen- gefasst und liegt dem Parlament nun zur weiteren Behandlung vor.
Digitalisierungsfonds bereitet Umstieg auf digitalen Rundfunk vor
Dem Digitalisierungsfonds, dessen Budget von jährlich 7,5 Mill. € aus den Rundfunkgebühren gespeist wird,
kommt nach den von der Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) vor allem die Aufgabe zu, Pilotversuche
zur digitalen Rundfunkübertragung durchzuführen und den Umstieg von der analogen auf die digitale Übertragung
sowohl für die Rundfunkveranstalter als auch für die Konsumenten zu fördern.
Das abgelaufene Jahr war, wie der Bericht betont, geprägt von vorbereitenden Tätigkeiten für den
Umstieg auf die digitale Rundfunkverbreitung, insbesondere im Bereich der terrestrischen Fernsehübertragung
(DVB-T). Nach den Worten der Verfasser ist es dabei gelungen, durch gezielten Einsatz der Fondsmittel Österreich
an den gehobenen europäischen Standard anzuschließen und so wesentliche Beiträge zur Stärkung
des Medienstandortes und der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Rundfunkveranstalter zu leisten.
Den Schwerpunkt der Förderungstätigkeit der RTR-GmbH bildete im Jahr 2004 das Projekt "DVB-T Testbetrieb
Graz", das auf die Herstellung und Erprobung eines kompletten technischen Kreislaufs für interaktives
Fernsehen in der steirischen Landeshauptstadt unter Einbeziehung von 150 Testhaushalten ausgerichtet ist. Die Gesamtaufwendungen
für dieses Projekt beziffert der Bericht mit 11,1 Mill. €. 9,7 Mill. € entfielen davon auf die Kernpartner
RTR-GmbH (1,1 Mill. €), ORF (4,6 Mill. €), Siemens AG Österreich (2,1 Mill. €) und Telekom Austria AG 1,9
Mill. €), das sind jene Projektteilnehmer, die an der Erstellung des Designs sowie der Festlegung der wesentlichen
Projektziele des Testbetriebs mitgewirkt haben. Die restlichen 1,4 Mill. € haben sich auf die übrigen Projektpartner
- die Liste reicht von ATV über SAT 1 bis zur Styria Medien AG - aufgeteilt.
Bis zu 50 % der Projektkosten der Projektpartner, die Förderanträge aufgrund der Richtlinien des Fonds
gestellt hatten, konnten aus dem Digitalisierungsfonds gefördert werden. Die Gesamtprojektkosten der RTR-GmbH
wurden zur Gänze aus den Mitteln des Fonds rückerstattet.
Fernsehfilmförderung: von "Häfen light" bis zu den Donauklöstern
Auch der seit 2004 bei der RTR-GmbH eingerichtete Fernsehfilmförderungsfonds ist mit jährlich 7,5 Mill.
€ dotiert. Diese Summe dient zur Unterstützung der Produktion von Fernsehfilmen, Fernsehserien und Fernsehdokumentationen
und soll den Richtlinien entsprechend zur Steigerung der Qualität der Fernsehproduktionen und der Leistungsfähigkeit
der österreichischen Filmwirtschaft beitragen. Die Förderungsentscheidungen werden vom Geschäftsführer
der RTR-GmbH für den Fachbereich Rundfunk nach Stellungnahme durch einen Fachbeirat getroffen, dessen fünf
Mitglieder vom Bundeskanzler für die Dauer von drei Jahren ernannt werden.
Im Berichtsjahr 2004 wurden insgesamt 81 Projekte eingereicht, Förderungszusagen wurden in 42 Fällen
erteilt, die Gesamtsumme der Förderungen betrug rund 7,2 Mill. €. Die Palette der 25 Dokumentationen, 3 Fernsehserien
und 14 Fernsehfilme, die Gelder aus dem Fonds erhielten, reicht vom Zweiteiler "Mayerling", den TV-Serien
"Häfen light" und "Donaupolizei" bis hin zu Dokumentationen über das Kärntner
Lesachtal, die Donauklöster, Madeira und die Zugspitze. |