Fokolar-Bewegung für „Geschwisterlichkeit“ als politische Kategorie
Graz (stadt) - Im Zentrum der Grazer Stadtpolitik, im Grazer Rathaus, trafen sich am Dienstag
(17. 05.) Abend AktivbürgerInnen, Abgeordnete zum Landtag, BürgermeisterInnnen und GemeinderätInnen
aus Stadt und Land sowie Interessierte um über „Geschwisterlichkeit“ in der Politik über parteipolitischen
Grenzen hinaus, zu diskutieren. Organisatorin der Veranstaltung war die „Bewegung der Einheit“, die im Rahmen der
Fokolar-Bewegung entstanden ist. Zur weltweiten Fokolar-Bewegung zählen sich Menschen verschiedener christlicher
Konfessionen, Gläubige der großen Weltreligionen und Personen nicht-religiöser Weltanschauungen.
Gemeinsam ist der Bewegung, die in 182 Ländern der Erde verbreitet ist, der Einsatz für grundlegende
gesellschaftliche Werte beziehungsweise das Wohl aller über jedes Eigeninteresse zu stellen. „Geschwisterlichkeit“
als politische Kategorie soll den Umgang miteinander neu definieren und sich zum zentralen Motiv politischen Handelns
entwickeln.
Geschwisterlichkeit
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Gastgeber der gestrigen Veranstaltung zum Stichwort „Geschwisterlichkeit“:
„Ich selbst bin mit drei Geschwistern aufgewachsen -und wir waren uns natürlich auch nicht immer einig, aber
wenn es um das Wesentliche ging, um den Kern der Sache, standen wir immer als Familienmitglieder zusammen.“ Bezugnehmend
auf den Umgang von PolitikerInnen verschiedener Fraktionen miteinander erklärte Nagl: „Wenn man die Ereignisse
der vergangenen Tage mitverfolgt hat, ist vor allem eines besonders auffällig - nämlich, dass vor rund
50 Jahren alle PolitikerInnen der unterschiedlichen Parteien an einem Strang gezogen und damit den Grundstein für
ein friedliches und freies Österreich gelegt haben.“
Dr. Michael Murg von der Bewegung der Einheit aus Graz führte durch den gestrigen Abend und erklärte
zur „Fokular-Bewegung“, die von der Italienerin Chiara Lubich gegründet wurde: „‚Geschwisterlichkeit’ ist
in allen Religionen der Erde ein zentraler Begriff, aber auch die Grundfesten der europäischen Demokratie
wurden auf ‚Geschwisterlichkeit’“ gebaut. Als politische Kategorie lässt sie Politiker auf die BürgerInnen
und zueinander zugehen, Beweggründe des anderen ergründen und Lösungen suchen, die dem Gemeinwohl
dienen.“ |