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Kirchen gedachten gemeinsam im Stephansdom des Staatsvertrags |
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Ökumenische Pfingstvigil mit Kardinal Schönborn und den Spitzenrepräsentanten der
anderen christlichen Kirchen - BP Fischer und BK Schüssel waren anwesend Wien (stephanscom) - Im Zeichen des "Dankes für die Freiheit" und der "Bitte um den rechten Gebrauch der Freiheit in Verantwortung und Gerechtigkeit" stand am Samstagabend im Wiener Stephansdom die Ökumenische Pfingstvigil. Kardinal Christoph Schönborn hatte gemeinsam mit den Repräsentanten der Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates zu diesem Wortgottesdienst eingeladen, bei dem auch Vertreter des öffentlichen Lebens - mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel an der Spitze - anwesend waren. Unter den Repräsentanten der Kirchen waren u.a. der Wiener orthodoxe Metropolit Michael Staikos, der evangelisch-lutherische Bischof Herwig Sturm, der altkatholische Bischof Bernhard Heitz sowie von katholischer Seite der Linzer Diözesanbischof Maximilian Aichern, Militärbischof Christian Werner und die beiden Wiener Weihbischöfe Helmut Krätzl und Ludwig Schwarz. In den Texten der Vigilfeier wurde die Freude über die Befreiung Österreichs nach den Jahren des Totalitarismus und des Krieges ebenso angesprochen wie die Mitschuld auch von Christen am Holocaust und anderen Verbrechen des Nationalsozialismus. Schuld müsse benannt und vor Gott gebracht werden, um sie so zu heilen. Die Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu bedeute für die Christen zugleich die Hoffnung auf Erneuerung der ganzen Schöpfung. Um ein Zeichen der Verbundenheit mit den traditionellen sprachlichen Minderheiten Österreichs zu setzen, wurden die Lesungen aus der Heiligen Schrift auch auf ungarisch, slowenisch und kroatisch zu Gehör gebracht. Der Beitrag des Gebets Im Anschluss an die Vigilfeier erfolgte in Anwesenheit der kirchlichen und staatlichen Repräsentanten die Eröffnung der Ausstellung "1955: Freiheit - Geschenk und Auftrag". Die von der Leiterin des Wiener Diözesanarchivs, Annemarie Fenzl, gestaltete Ausstellung trägt den Untertitel "Der Beitrag der Kirchen für die Zweite Republik". Die Ausstellung umfasst zwei Teile: Hinweise auf die spirituelle Dimension des Ringens um die Wiederherstellung der österreichischen Souveränität in der Barbarakapelle und einen Überblick über den Einsatz der christlichen Kirchen in Österreich in den letzten 60 Jahren in der Torhalle des Adlerturms. Annemarie Fenzl sagte bei der Eröffnung in der Barbarakapelle, dass mit der Ausstellung sichtbar gemacht werden soll, welchen Beitrag im Ringen um große Ziele das Gebet leisten kann. U.a. ist in der Barbarakapelle jene Statue der Madonna von Fatima zu sehen, vor der P. Petrus Pavlicek, der Gründer des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs, zu beten pflegte. Auch die Entstehung der großen Gebetsbewegung des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs wird dokumentiert; so ist etwa der persönliche Rosenkranz des 1982 verstorbenen P. Petrus zu sehen. In einer Vitrine wird eine Fiale vom Stephansdom, umgeben von Schmuckstücken, gezeigt. In den späten vierziger Jahren war an die Bevölkerung appelliert worden, Schmuck für den Wiederaufbau des schwer beschädigten Stephansdoms zu spenden. Die Menschen befolgten damals überaus großherzig diesen Appell, wie die Diözesanarchivarin betonte. Die gezeigten Schmuckstücke gehören noch zu den Beständen von damals; auch sie sollen der Erhaltung des Doms zu Gute kommen. |
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