Die durchschnittliche Lesedauer von Tageszeitungen beträgt 29,4 Minuten
Wr. Neudorf (marketagent) - Die Tageszeitung ist trotz der virtuellen Online-Konkurrenz aus
der Mediennutzung der web-aktiven Bevölkerung nicht wegzudenken. 42,1 Prozent der heimischen Internet-Community
greift täglich zu einem Print-Produkt, nur 9 Prozent verzichten gänzlich auf dieses Medium. Die Altersstruktur
rät aber zum Nachdenken: Während 68 Prozent der 50-59jährigen an 7 von 7 Tagen eine Tageszeitung
lesen, sind es bei den 20-29jährigen nur rund 20 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des
Online Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com, bei der das Leseverhalten und die Mediennutzung
von Tageszeitungen unter die Lupe genommen wurden.
Für 47,6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer aus dem Marketagent.com Online Panel beginnt der neue Tag mit einer
Zeitung: Sie informieren sich zwischen 06.00 Uhr und 09.00 Uhr über das aktuelle Geschehen. Rund ein Viertel
(24,6 Prozent) widmet sich am Vormittag zwischen 09.00 Uhr und 12.00 Uhr den gedruckten Nachrichten. Zu Mittag
(15,4 Prozent) und am Nachmittag (12,9 Prozent) flaut dann die Nutzung etwas ab um am frühen Abend wieder
etwas zuzunehmen (19,1 Prozent). Am späten Abend und in der Nacht liegt die Nutzung dann bei jeweils nur rund
3 Prozent.
Befragt nach dem Ausmaß des Medienkonsums, geben 29,6 Prozent an, etwa ein Viertel aller Seiten einer Tageszeitung
zu lesen, 27,6 Prozent die Hälfte, 22,6 Prozent drei Viertel und nur 12,3 Prozent lesen alle/fast alle Inhalte.
7,9 Prozent der Probanden lesen hingegen wenig bis nichts. Etwa die Hälfte (45,0 Prozent) erledigt dies mit
einem einmaligen Zur-Hand-Nehmen der Tageszeitung, ähnlich viele (49,5 Prozent) greifen zwei bis drei Mal
zur jeweiligen Ausgabe. Dementsprechend kommt es zu einer durchschnittlichen Zeitinvestition von 29,4 Minuten für
das Lesen/Durchblättern der Tageszeitung pro Ausgabe. Die 14-19jährigen informieren sich in 22,9 Minuten,
während die 50-59jährigen 37,8 Minuten schmökern.
"An der Art und Weise, wie Tageszeitungen gelesen werden, lässt sich folgendes Leseverhalten beschreiben:
46,1 Prozent blättern durch und lesen das, was ihnen auffällt (das sagen 51 Prozent der Frauen und 40
Prozent der Männer); 23,7 Prozent suchen zuerst gezielt nach Themen, die sie interessieren und lesen erst
dann den Rest; 14,9 Prozent geben an, die Zeitung in vollem Ausmaß von der ersten bis zur letzten Seite zu
lesen; während 4,2 Prozent Tageszeitungen nur durchblättern", so Thomas Schwabl, Geschäftsführer
von Marketagent.com.
Eine praktische Handhabung im Kleinformat wird präferiert: Könnten die Umfrage-Teilnehmer eine neue Tageszeitung
nach ihren persönlichen Vorstellungen konzipieren, favorisiert eine deutliche Mehrheit von 86 Prozent der
Befragten ein A4-Format, 13 Prozent hingegen ein A3-Format. Was das bevorzugte Verhältnis zwischen Text und
Bildern in dieser "optimalen" Tageszeitung betrifft, ist die Entscheidung klar: Zwei Drittel (66,3 Prozent)
Text, ein Drittel Bilder (33,7 Prozent). Gemessen an den bekanntesten heimischen Zeitschriften/Magazinen sollte
sich eine neue Tageszeitung laut den Befragten am ehesten an News (16,1 Prozent) orientieren. Rund ein Drittel
erwartet sich ein völlig neues Konzept, welches sich mit keinem der bereits bekannten Magazine vergleichen
lässt.
Eine neue Tageszeitung sollte maximal 88,3 Cent kosten, wobei bei Maturanten und Akademikern bis zu 96 Cent als
vertretbar erscheinen. Inhaltlich sollte den folgenden Rubriken ein "sehr hoher Stellenwert" eingeräumt
werden: Innenpolitik (37,5 Prozent), Chronik/Regionales (36,7 Prozent), Wetter (25,3 Prozent), Außenpolitik
(25,1 Prozent), Sport/Sportberichterstattung (22,6 Prozent), Wissenschaft/Forschung (22,4 Prozent), Fernsehprogramm
(21,0 Prozent), Gesundheit (19,6 Prozent), Anzeigen/Stellenmarkt (18,8 Prozent), Reisen/fremde Kulturen (18,4 Prozent),
EDV/Elektronik/Unterhaltung (18,0 Prozent), Freizeit (17,6 Prozent). Danach folgen noch Jugend/Szene, Kinoprogramm,
Menschen/Society, Kulturberichte und -hinweise, Auto/Motor, Kulinarik, Horoskop und Wohnen/Einrichten als Schlusslicht. |