ARBÖ-Stichprobe brachte sehr unterschiedliche Ergebnisse für Stadt, Land und Autobahn
Wien (arbö) - Das Licht im Tunnel ist noch nicht allen Autofahrern aufgegangen, geht aus einer
ARBÖ-Stichprobe in ausgewählten Bundesländern hervor. "Während so gut wie kein Autofahrer
durch einem Autobahntunnel ohne Licht fährt, hapert es mit der Licht-Disziplin in den Tunneln auf Landstraßen
und Stadtautobahnen", fasst Wilhelm Patzold vom ARBÖ-Informationsdienst die recht unterschiedlichen Ergebnisse
zusammen.
Konnten die ARBÖ-Tester im 9.8 Kilometer langen Plabutschtunnel auf der A9 Pyhrnautobahn keinen einzigen Autofahrer
ohne Licht ausmachen, mussten sie im 1,3 Kilometer langen Brettfalltunnel (auf der Zillertal Bundesstraße
B169) gleich 29 Prozent "Lichtsünder" feststellen, die zunächst einmal ohne Licht in den Tunnel
einfuhren. Die meisten von ihnen betätigen den Lichtschalter erst während der Fahrt durch den Tunnel,
denn nur 5 Prozent kommen auch ohne Licht aus dem Tunnel heraus. Auf der Stadtautobahn in Wien, auf der Tangente
(A23) beim Stadlauer-Tunnel ertappten die ARBÖ-Lichttester 8 Prozent der Autofahrer ohne Licht.
"Bei den Autofahrern dürfte sich noch nicht lückenlos herumgesprochen haben, Licht im Tunnel seit
Jahresbeginn in Österreich Pflicht ist", vermutet der ARBÖ-Verkehrsexperte. "Alle Autofahrer
müssen in Tunneln das Abblendlicht einschalten, egal wie kurz oder wie hell diese sind" erinnern auch
die ARBÖ-Verkehrsjuristen. Die Pflicht zum Licht gilt auch für Unterführungen wie jene am Wiener
Gürtel vor dem Südbahnhof, fügen sie hinzu.
Licht im Tunnel macht sehr wohl Sinn, unterstreicht man im ARBÖ gerade angesichts der kürzlich veröffentlichten
Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV),das 25 Prozent der Autofahrer ein mulmiges Gefühl
im Tunnel bescheinigt.
Eine allgemeine Verpflichtung zu Licht am Tag, wie sie für Österreich geplant ist, lehnt der ARBÖ
ab. Es gibt nach wie vor keinen eindeutigen Nachweis, dass Licht am Tag mehr Sicherheit bringt. Durch stets beleuchtete
Autos ("Überblendung") sind - ganz im Gegenteil -Radfahrer und Fußgänger noch stärker
gefährdet. Stets eingeschaltete Autolichter führen zu höheren Verbrauch und werden schneller kaputt,
so dass sich das Problem der "Einäugigen" weiter verschärft. Wenn schon tritt der ARBÖ
für eine europaweite Regelung mit dem sogenannten "Tagfahrlicht", ein, das entscheidend weniger
Strom verbraucht als die gängigen Abblendlichter. |